Weststadtcafé
Foto: Thomas Ott

„Was, das soll schon zehn Jahre her sein?!“, fragt man sich bei Gelegenheiten wie dem anstehenden Abi-Treffen. Bei dem zum 30. April anstehenden zehnten Geburtstag des Weststadtcafés fragt man sich eher: „Was, das gab’s nicht schon immer?!“ – so viel zur angewandten Relativitätstheorie.

Im Jahre 1998 erfanden die Darmstädter Experten für alte Gemäuer, Michi Bode-Böckenhauer und Alexander Marschall (Centralstation, Kesselhaus, Hillstreetclub, Vinocentral) einen alten Bahnschuppen neu. Sie bescherten den Darmstädtern damit den einzigen Biergarten, der auch bei Sonnenaufgang noch ausschenkt: das Weststadtcafé. Wobei weder die Bezeichnung „Biergarten“ noch „Café“ dem Ensemble aus Alt und Neu, Natur und Technik gerecht wird.

Sonntagnachmittag: Treffpunkt für junge Familien. Zum Sonnenuntergang in der Hollywood-Schaukel chillen, ‘ne Runde Freiluft-Kickern, Kartoffeln mit Grüner Soße um Mitternacht und tanzen bis in den frühen Morgen – das Weststadtcafé entzieht sich seit zehn Jahren erfolgreich jeder Kategorisierung.

Noch eine Besonderheit zeichnet das Weststadtcafé aus: Grillgut darf selbst mitgebracht und auf dem hauseigenen Holzkohlengrill zubereitet werden; nicht umsonst war „die Wessi“ bei der Fußball-WM 2006 laut Meinung der zahlreichen Gäste die schönste Public-Viewing-Location der Stadt. Auch abseits von Fußball-Großereignissen wie der EM in diesem Sommer, und auch an Abenden ohne eine der legendären „Hotter than July“-Partys gibt es genug Gründe, um länger zu bleiben: Mond, Sterne und Musik. Mehrere tausend Black Music-, Rocksteady-, Brasil- und Afro-LPs umfasst die Plattensammlung des neuen Inhabers. Boris Cartarius schmeißt das Weststadtcafé ab dieser Saison in eigener Verantwortung.

Das und die letzten zehn Jahre müssen gefeiert werden: am 30. April 2008 mit einer Tanz-in-den-Mai-Party, die sich gewaschen hat.

www.weststadtcafe.de