Foto: Sara Werner
Foto: Sara Werner

Brainstorming nennt man die gängige Methode zur Ideenfindung, die die Erzeugung von neuen, ungewöhnlichen Ideen in einer Gruppe von Menschen, in unserem Fall die Heiner, fördern soll. Der Begriff leitet sich aus der Idee dieser Methode ab, nämlich „using the brain to storm a problem“ (wörtlich: Das Gehirn verwenden zum Sturm auf ein Problem). Im Folgenden wurde diese Methode als Vorbereitung auf einen irgendwann hoffentlich tatsächlich gelingenden Sturm auf das Darmstädter Schloss – beziehungsweise seinen Graben – eingesetzt.

Inmitten der sich zur Zeit auffällig wandelnden Innenstadt, zwischen Baustellen, Modernisierungen, umzugestaltenden Plätzen sowie Neubauten ruht eines der Wahrzeichen Darmstadts: Das wunderschöne Schloss, beschützt von einem Grüngürtel namens Schlossgraben. Der Graben bildet eine kleine Oase in der City, die saisonalen Palmen im City carree können dagegen nicht anstinken. Und dennoch liegt er brach, wird nicht genutzt, nicht inszeniert, nicht gewürdigt.Dabei könnte eben jener Ort den Reiz der Innenstadt ausmachen, ihr einen Fingerabdruck verpassen und sie gegenüber Weiterstadt (und noch weiteren Städten) ins Rampenlicht stellen.

Frei nach der Brainstorming-Methode und ihren Grundsätzen – Kommentare, Korrekturen, Kritik sind verboten, viele Ideen in kürzester Zeit sowie freies Assoziieren und Phantasieren sind erlaubt – haben wir folgende Punkte zusammengetragen, damit sie die entsprechenden Handlungsbefugten verwerten können. Um den Sturm auf das Projekt „Schlossgraben“ irgendwann einmal zu realisieren und damit überdachten Shopping-Malls das Fürchten zu lehren – und nicht nur dem „loop 5 wirksam begegnen“, wie sich eine Initiative der Betriebsratsmitglieder großer Darmstädter Einzelhandelsgeschäfte verheißungsvoll nennt.

 

Hier die Ergebnisse unseres Gehirnsturms:

• Raubtiergehege als Außenstelle des Vivariums

• Campingplatz für Erstsemesterstudenten

• Erst Fluten, dann innerstädtischer Bootsverleih im Sommer, Schlittschuhbahn im Winter

• Skate-Park, BMX-Bahn, längste Halfpipe der Welt – dann würde auch das Darmstadtium verschont

• Kinderspielplatz, damit die Innenstadt noch kinderfreundlicher wird

• Picknickzone für „das Waben“

• Theaterkulisse für Shakespeare-Klassiker

• Botanischer Garten

• Giraffenpark, die stehen schön unten und man kann sie auf Augenhöhe füttern

• Weideplatz der städtischen Schafherde, die würde vielleicht den Lärm des Cityrings egalisieren

• Golfplatz für gestresste Bad-Banker in der Mittagspause

• Open-Air-Ausstellungen, Skulpturenpark, weil’s das ja am Landesmuseum erstmal nicht mehr gibt

• Der „Große Graben“ als Austragungsort der nächsten Asterix und Obelix-Festspiele

• Massagezone für Einkaufsgestresste

• Gladiatorenarena für gewaltbereite Lilien- und/oder Waldhof Mannheim-Fans: nach dem Spiel in den Schlossgraben statt ins Paulusviertel…

• Bazarzone für den mietwuchergeschädigten Einzelhandel

• Aufstellort für Big Brother-Container, dann wüsste man, wo die Überwachungskameras stehen

• Temporäre Ausstellungsfläche der zoologischen Abteilung des Landesmuseums für die Zeit des Umbaus, frische Luft täte den Exponaten bestimmt gut und vielleicht leben die ja noch…

• Treffpunkt für Stillgruppen

• Vogelvoliére

• Gegenstromanlage als Alternative zum Hochschulbad

• Flohmarkt im Grünen statt auf’m Parkplatz

• Mit Bier füllen – oder mit „Spritz“

• Ausweitung der Parkplätze für Hochschulprofs oder alternativ: Fahrradstellplätze für die Studenten

• Open Stage für verhaltensauffällige Heiner

• Als innerer Cityring, damit Darmstadt endlich richtig autofreundlich wird

• Mit Plexiglas auffüllen, dann spart sich die Stadt die Unterhaltungskosten, die Firma Röhm/Evonik hat ein angemessenes Denkmal in der Stadt.

• Der P eigene (Bier-)Garten, dann würden wir alle Leser zum Grillen einladen…