Kletterwald
Foto: Kletterwald Darmstadt

Abenteurer haben es nicht leicht in der Stadt. Die wenigen  Herausforderungen, die sie hier finden, sind Hüpfburgen bei Autohaus­eröffnungen oder Achterbahnen bei der Frühjahrsmess’. Seit 22. März 2008 gibt es wieder eine Alternative: den Kletterwald Darmstadt am Rande des Hochschulstadions.

Acht große Parcours, bestehend aus insgesamt 100 Kletterelementen, stehen im Hochseilgarten zur Auswahl. Wie bei Skipisten sind sie von blau über rot bis hin zu schwarz – von einfach bis schwer –  gekennzeichnet. Schulklassen, Vereinen und Firmen stehen zusätzlich sogenannte Teamparcours zur Verfügung: Hier muss jeder mit anpacken, damit ein bestimmtes Gruppenziel erreicht wird. Elemente, bei denen man sich auf den anderen verlassen können muss, sollen den Zusammenhalt der Gruppe fördern.

Als Kletterneuling kann man sich zuerst an einem der drei blauen Parcours versuchen. In vier bis fünf Meter Höhe balanciert man über die „Burmabrücke“ oder hangelt sich am „Spinnennetz“ entlang. Den etwas Mutigeren stehen drei rote Strecken zur Verfügung. Hier kann sich Hobbytarzan an einer Liane in fünf bis acht Meter Höhe durch die Bäume schwingen oder Möchtegern-Tony-Hawk auf dem imaginären Skateboard durch die Baumkronen rollen. Weitere Elemente wie das „Glockenspiel“ oder der „Indibalken“ lassen die Schwierigkeit ansteigen. Wer sich noch mehr zutraut, ist im schwarzen Parcours richtig: An Hangelsprossen und Kletterbalken in Schwindel erregender Höhe sind Balance und (mentale) Stärke gefragt. Für besonders geübte Kletterer gibt es außerdem noch den „Treemanpark“ in vierzehn Meter Höhe.

Bevor das Abenteuer beginnt, wird jeder Besucher von erfahre­nen Trainern eingewiesen. In zwei Übungsparcours werden die Sicherungstechnik und das Material erläutert. Danach klettert jeder eigenverantwortlich. Um die Sicherheit zu gewährleisten, verläuft über allen Strecken des Kletterwaldes ein System aus Stahlseilen, mit dem man durch sogenannte „Cowtails“ verbunden ist. Diese Sicherungsseile befinden sich ungefähr 1,80 bis 1,90 Meter über Kopfhöhe. Sollte einen übermütigen Kletterer dennoch der Mut oder die Kraft verlassen, kann er sich jederzeit von den Trainern, die die Besucher im Auge behalten, abseilen lassen. Erst, wenn man die Übungsparcours überstanden hat, kann es richtig losgehen.

Im Juni 2007 öffnete der Kletterwald Darmstadt erstmals seine Pforten. Das Gelände in stadtnaher Lage gehört der Technischen Universität Darmstadt und wird von der Weitblick Naturerlebnis GmbH gepachtet. Errichtet wurde der Hochseilgarten mitten im Waldstück des Hochschulstadions innerhalb von nur zwei Monaten. Die gesamte Anlage ist baumschonend installiert: „Durch ein Druckprinzip werden die Bäume nicht beschädigt und die Borke bleibt unversehrt“, erklärt Parkführer Markus Stender. Die Kosten des Baus beliefen sich auf etwa 250.000 Euro. Dass sich das Projekt lohnen könnte, zeigte sich schon in den Anfangstagen. Der Kletterwald hatte von Beginn an hohe Besucherzahlen, allein im vergangenen Jahr versuchten sich 10.000 Hobbykletterer an den verschiedenen Parcours. Um dem Besucherandrang gerecht zu werden, wurde die Anlage um vier Strecken erweitert, die in dieser Saison eröffnet werden. Insgesamt können sich so bis zu 200 Gäste gleichzeitig durchs Geäst hangeln.

Wer also seine Outdoor-Aktivitäten in diesem Jahr nicht nur auf Grillen und in der Sonne Liegen beschränken will, sondern etwas erleben und seine Grenzen austesten möchte, ist im Kletterwald Darmstadt an der richtigen Stelle.

www.kletterwald-darmstadt.de