Foto: Eames Office, LLC
Foto: Eames Office, LLC

Ausgerechnet einer Gestalterin und Design-Professorin hat das P im letzten Designschnipsel mehrfach die Bezeichnung „Eames-Brüder“ in den Mund gelegt. Eine peinliche interne Fehlerkette war der Grund für diesen krassen Faux-pas. Wir möchten uns hiermit nochmals bei Isabel Naegele entschuldigen – und auch bei den Eames.

Vielleicht hat sich der Fehlerteufel aber auch deshalb eingeschlichen und ließ das Ehepaar zu den Gebrüdern Eames mutieren, weil in der Öffentlichkeit immer viel mehr von dem amerikanischen Architekten und Designer Charles Eames (1907 bis 1978) gesprochen wurde als von seiner Frau Ray (1912 bis 1988). Doch nur zusammen trugen die beiden wesentlich zur Entwicklung des US-amerikanischen Nachkriegsdesigns bei.

Bis heute sind ihre Entwürfe gefragt und inspirieren andere Formgeber weltweit. Während des Zweiten Weltkrieges entwickelten Ray und Charles Eames unter anderem Flugzeugteile, Beinschienen und Tragbahren aus verformtem Sperrholz. Aus dieser Technik leiteten sie auch Möbelentwürfe ab. Doch die beiden waren in vielen Bereichen aktiv, konzipierten zahlreiche Ausstellungen, arbeiteten als Architekten, drehten Filme, fotografierten, entwickelten Kinderspielzeug. Meist stand jedoch Charles Eames im Vordergrund, dadurch wurde der Einfluss von Ray zu Unrecht unterschätzt.

Zu ihrem 100. Geburtstag im Jahr 2012, beim festlichen Gedenktag im Vitra Design Museum in Weil am Rhein, hieß es, dass die Rolle von Ray Eames, die Malerei studiert hat, im Wirken des Paares neu bewertet werden müsse: „Ray wusste, was Kunst war. Und Charles wusste, dass sie es wusste.“ Bei dieser Gelegenheit wurde auch eine Straße auf dem Gelände des Architekturparks Vitra Campus in Weil zur Ray-Eames-Straße umbenannt.

 

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