Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Wer Herrn Heinrich J. in seiner Altbau-Wohnung im Johannesviertel besucht, der kommt aus dem Staunen nicht mehr raus: Bei ihm stapeln sich nostalgische Spielzeug-Schätze bis unter die Decke.

Seit über 40 Jahren sammelt der ehemalige Oberstudienrat alles, womit die Kids von früher spielten – vom Puppenhaus über Gesellschaftsspiele bis zu Dampfmaschinen und Zinnsoldaten. Mit seinen Prachtstücken hat er schon diverse Ausstellungen in einem kleinen regionalen Museum ausgestattet, beispielsweise zu den Themen „Mädchenspielzeug“ oder„Weihnachtsgeschenke zu verschiedenen Zeiten“. Er ersteigert, repariert und baut selbst. So ist die Sammlung im Laufe der Jahre immer größer geworden. Da er sich von nichts trennen kann, muss manches in Kisten bleiben – es ist einfach nicht genug Platz. Der findige Bastler hat aber schon einen kompletten Rummelplatz auf einer selbst konstruierten, absenkbaren Zwischendecke untergebracht.

Überhaupt bietet dieses sehr private Spielzeugmuseum viele Überraschungen: Fast jedes Ding kann irgendetwas. Da wird ein kleiner Schalter gedrückt und schon leuchtet es, dreht sich, summt, bewegt sich im Takt oder hangelt sich an einer Schnur entlang. Weil er ein Tüftler und Ausprobierer ist, begann er irgendwann, selbst große Spielgeräte zu bauen, ganz aus Schrottteilen. Jetzt, mit über 70 Jahren, ist ihm das alles ein bisschen zu anstrengend geworden. Aber einmal im Jahr, kurz nach den Sommerferien, beim Straßenfest hinter dem Woog, baut er noch immer das Wasserspritzspiel oder den „Bajazzo“ auf – und gibt sie zum Spielen frei.