Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Wenn das „Unwort des Jahres“ noch nicht ausgewählt und veröffentlicht ist, so hätte ich einen Vorschlag für die Gesellschaft für deutsche Sprache: Blitzer!

Sogar die seriöse Tagespresse hat diesen Begriff, enstammend der wirklich unschönen Radiokultur à la Radio-FFH-Land, in ihren Sprachschatz übernommen. Was ist denn so schlimm, weiterhin den Begriff „Radarfalle“ zu benutzen? Ich verstehe das nicht, muss ich wahrscheinlich aber auch nicht.

Ein Blitzer mag so etwas wie ein besonders schneller Flitzer sein, jene Spezies, welche sich bei Großveranstaltungen entkleidet und durch das Bild der Fernsehkamaras rennt. Die Radarfalle jedoch, möchte Bilder von Verkehrsübertretungen aufzeichenen, um Fahrzeughalter zu überführen. Dazu muss beim Fotografieren nun mal sicherheitshalber geblitzt werden, denn die Szene noch mal zu sehen liegt nicht in der Natur dieser Dinge.

Diesen Eingriff in den Straßenverkehr nun auf das Blitzen zu reduzieren, verfälscht die Tatsachen, um die es dabei geht. Wenn die Straßenwacht irgendwann anfängt, die alten „Radarmessungen im gesamten Stadtgebiet“-Schilder gegen „Achtung, Blitzer!“ auszutauschen, gebe ich meinen geliebten grauen Lappen zurück. Denn da hört ja wohl der Spaß auf, wenn sich das gute deutsche Beamtentum vor einen solchen Kasperkarren spannen lässt. Oder, wie es wohl Neudeutsch heißt: „Blitzer, mein Arsch!“