fatandholylogobig
Logo: Fat & Holy Records

Wenn man den beiden Labelbetreibern René Hofmann und Henz gegenübersitzt und den Enthusiasmus in ihren Augen funkeln sieht, ist man für einen Moment überzeugt davon, dass es die naheliegendste Freizeitbeschäftigung überhaupt ist, im Darmstadt des 21. Jahrhunderts ein Label zu gründen, das in Handarbeit ausschließlich Cassetten von Psychedelic-, Doom- und Stoner-Rock-Bands wie Moreno, 1000mods oder Wight rausbringt. Eigentlich logisch, oder?

 

Woher stammt der Name  „Fat & Holy“?

Eigentlich haben die meisten Leute ja eine falsche Vorstellung von Buddha – der war nämlich gar nicht dick! Aber irgendwie war er unser Leitbild, wie er dasitzt und sich freut.

Seit wann existiert das Label?

Seit Ende 2009.

Warum wurde es gegründet?

Wir wollen die Psych-Rock-Vintage-Szene unterstützen: Die Bands suchen noch den analogen Sound, den wir ihnen mit unseren Cassetten geben. Die Faszination für den Tonträger ist [gerade für René, der paradoxerweise Digital Media studiert; Anm. d. Red.]  ungebrochen.

Wie viele Releases gibt es?

Bisher zwei.

In welchen Auflagen sind  sie  erschienen?

50 bis 100 Exemplare.

In welchen Formaten wird veröffentlicht und warum?

Wir sind die letzte Generation, die noch Mixtapes als Gesamtkunstwerk gemacht hat; wo man in Echtzeit aufgenommen, sich Gedanken über die Reihenfolge der Songs gemacht und ein individuelles Cover gestaltet hat. Das wollen wir mit dem Label fortführen: Alle Designs sind selbst gemacht. Künstler aus dem Psych-Bereich sind übrigens herzlich eingeladen, dabei mitzumachen.

Welche Platte der Musikgeschichte  hättest Du am liebsten veröffentlicht?

René: Sir Lord Baltimore „Kingdom Come”
Henz: Los Natas „Delmar”

Was ist der Label-Bestseller?

Vom ersten Tape haben wir 50 Stück gemacht, vom zweiten schon 100 handnummerierte Exemplare – das Ganze wächst und wächst.

Was ist Deine Lieblingsplatte  auf dem eigenen Label?

Wight, ganz klar! [Da spielt René übrigens mit…, Anm. d. Red.]

Wer sind deine Lieblingskünstler  allgemein?

René: Black Sabbath, Goatsnake.
Henz: Fats Waller, Witchcraft.

Zukunftsperspektive für  das Label?

Die Cassettenidee kommt in der Szene sehr gut an, viele Bands wollen ein Tape rausbringen, zum Beispiel Holy Mountain aus Kentucky. Wir versuchen, fünf Tapes im Jahr zu veröffentlichen. Außerdem würden wir das Label gern offizieller machen, LPs herausbringen, eine Single-Serie starten – und Konzerte veranstalten, um die Szene weiterhin zu unterstützen.

 

www.fatandholy.blogspot.de