Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Wie in der letzten Ausgabe dieses Magazins angedroht, wollen wir heute den weiblichen Körper und seine Eigenheiten beleuchten. Doch ich muss gestehen: So ironisch-negativ wie der männliche Bierbauch behandelt wurde, wird es diesmal nicht zugehen. Aus meiner Sicht (im wahrsten Sinne des Wortes) geht es nämlich um das hervorste(c)hendste, wenn auch „nur“ sekundäre Geschlechtsmerkmal der Frau: den Busen.

Die eklatantesten Merkmale der weiblichen Brust sind ihre Form und Größe. Der Heiner ist durchaus in der Lage, beides zu unterscheiden. Da wäre zum Beispiel der Ausdruck „Scherm“ (= Schirme), welcher zuallererst die Form der Brust umschreibt und nicht die Größe; es gibt ja auch verschieden große Sonnen- und Regenschirme, oder?

Kleine, runde Brüste werden gerne „Äbbel“ genannt. Knackig und fest in ihrer Beschaffenheit, würde der Heiner am liebsten reinbeißen; oder er denkt an Streuobstwiesen, wo kleine, runde Äpfel oftmals vorzufinden sind.

Sagt der Darmstädter „Woss Hämmer!“, so ist naturgemäß von einer sehr großen Oberweite die Rede. Auch das Wort „Membell“ (Herkunft unklar) fällt unter diese Kategorie.

Bei den „Schbätz“ (= Spatzen) ist die Erklärung etwas delikater: Es gibt eine Mehlspeise namens Wasserspatzen, bestehend aus Mehl, Wasser, Hefe und Salz. Der Teig wird esslöffelweise in siedendes Wasser gegeben und so gegart. Dabei nahm der Spatzenteig manchmal eine doch seltsame Unförmigkeit an. So gesehen beschreibt „Schbätz“ sowohl Größe und Form, wobei dann auch des Öfteren bei manchen Damen hämisch von „Hängeschbätz“ gesprochen wird.

Ein weiter Spruch ist von bewundernder Natur: „Die waas awwer aa, wie mer Bluuse fillt!“ (= Diese Frau weiß aber auch, wie man Blusen füllt). Wie unschwer zu erahnen, ist hier abermals die Größe des Busens metaphorisch dargestellt. In diesem Zusammenhang wird auch oftmals vom „Balkon(g)“ oder von „de Knern“ gesprochen (= Knern; Mehrzahl von Knorn= Kopf). Um das alles nun auf die Spitze zu treiben, reden manche Heiner über eine Frau, die sehr große Brüste ihr Eigen nennt, von einem „Dreikopp“. Sie zählen die Brüste mit dem Kopf der Frau zusammen.

Um allen Sexismusvorwürfen vorzubeugen: Ich gebe nur die Idiome unserer Mundart wieder. Auch bin ich mitnichten ein Frauenfeind, sondern eher das absolute Gegenteil. Und wer das nicht glauben kann … Darmstädter Mädels, vergebt mir!