Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Aus aktuellem Anlass werden in der heutigen Folge die klassischen Erkältungssymptome erläutert. Wollen wir hoffen, dass bei Erscheinen dieser Ausgabe die Grippewelle abgeebbt ist, obwohl sich der Heiner ja selbst bei solch kranken Themen eine gewisse Heiterkeit bewahrt.

Im Moment sieht man überall Leute mit Husten und Schnupfen durch die Gegend laufen. Trifft der Heiner einen Mitmenschen, der ständig niest und dem die Nase läuft, so heißt es: „Na, hassde de Rotz? Hier hassde e Rotzfahn!“. Der „Rotz“, eigentlich eine ansteckende Tierkrankheit, wurde als Umschreibung auf den Menschen und seine nasalen Ausscheidungen übertragen; die „Rotzfahn“ ist natürlich das Taschentuch.

Hört der Heiner einen stark hustenden Menschen, so kann man folgenden bissigen Kommentar vernehmen: „Heer, der gauzt wie en alde Keeder!“ „Gauzen“ (Herkunft unklar) bedeutet kläffen, demzufolge handelt es sich bei „Keeder“ um Köter, also abwertend für Hund. Interessanterweise stammt Köter von Kot ab, das mittelhochdeutsch sowohl „feste tierische oder menschliche Ausscheidung“ als auch „Dreck, Schmutz“ bedeutet – man beachte die Zusammensetzung „Kotflügel“.

Mit einer Erkältung geht oftmals auch Fieber einher. Der Heiner macht sich nun mit dem Kränkelndem einen Spaß, indem er ihn fragt: „Gell, Du hossd Fieber? Isch glaab ejer, Du hosst Stongefieber!“ „Stangenfieber“ wird vom Darmstädter als ein Zustand sexueller Erregung gedeutet, die „Stange“ steht für den erigierten Penis. Und wie beim Fieber üblich ist das Symptom ein erhitzter Körper, ähnlich wie bei eben jener Erregung. Nur: Wer hat Lust auf Sex, wenn er stark erkältet das Bett hüten muss?