hessisch_tassen
Illustration: Lisa Zeißler

Der aufmerksame Leser dieser Rubrik wird schon gemerkt haben, dass der Darmstädter Dialekt mit Frankozismen durchsetzt ist. Hier nun ein weiteres Beispiel, doch ist dieses eher im lautmalerischen Bereich anzusiedeln.

Stellen wir uns folgendes Szenario vor: Ein Heiner (der drei Schlagwörter der französischen Revolution mächtig) ist zu Besuch bei einem Bekannten. Dieser bietet ihm (ganz der Gastfreundschaft entsprechend) einen Willkommenstrunk an. Der aus dieser Konstellation resultierende Dialog:

Bekannter: „Was kann ich dir anbieten? Tee oder Kaffee?“

Heiner: „Liberté.“

B: „Was für einen Tee denn?“

H: „Egalité.“

B: „Trinkt Dein Bruder eigentlich genauso gerne Tee wie Du?“

H: „Fraternité.“

Und so ist einmal mehr zu sehen, dass der Heiner in seiner vermeintlich weltmännischen Art natürlich wieder alles durch den Kakao zieht, was seiner Meinung nach hochtrabend und von Bedeutung scheint.