Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Es gibt Wörter im Heinerdeutsch, die selbst der Heiner gedankenverloren ausspricht, ohne ihre Herkunft zu kennen, so allgegenwärtig sind sie geworden! Waren wir in den vorigen Folgen dieser Rubrik international (siehe französische Wortfärbungen), so wird es heute noch ein wenig exotischer.

Dieses ominöse Wort fällt zum Beispiel beim Verlassen einer illustren Runde: „Ala, isch mach ford. Guude!“ oder „Ala, auf jetzt! Es is schunn spät!“ – oder beim Zuprosten: „Ala, ford mit dem Zeisch!“. Es ist also so etwas wie eine Art Aufmunterung oder Aufforderung. Und schon nähern wir uns der Herkunft dieses Wortes.

Als die Mauren die iberische Halbinsel okkupierten (etwa 711 bis 719 n. Chr.), brachten sie auch ihren islamischen Glauben mit. In dieser Zeit erblühte eine beispiellose kulturelle und wissenschaftliche Epoche, die noch heute in verschiedenster Form in Spanien nachwirkt. Durch die dadurch entstandene linguistische Verschmelzung bestimmter Wörter wurde zum Beispiel aus arabisch „Allah“ (Gott) das iberisch/spanische „Olé“ (Auf! Los! Hurra!), das sich bis heute gehalten hat. Durch die geographische Nähe Spaniens zu den Franzosen übernahmen diese nach und nach gleich lautende Wörter. Aus „Olé“ wurde „Allez!“, das dieselbe Bedeutung besitzt.

Wie der interessierte Leser dieser Rubrik weiß, wurden dann im 18. und 19. Jahrhundert durch Napoleons Feldzüge gegen Russland, die auch durch Südhessen führten, französische Wörter in den Darmstädter Sprachgebrauch integriert. Aus „Allez!“ wurde „Ala!“ – mit jeweils demselben Sinn.

So kann man also sagen, dass wir alle nicht nur durch unsere Sprache ein bisschen verbunden sind, sondern auch durch den (oftmals) gleichen Gedankengang. Wer anderes denkt, ist ein ewig Gestriger! Ala!