Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

In der heutigen Ausgabe beleuchten wir mehrere Redewendungen für ein und dieselbe Tätigkeit. Dank der sagenumwobenen Fantasie des Heiners kommen wir in den Genuss, gleich mehrere Umschreibungen studieren zu können, die auch im Hochdeutschen verschiedene Äquivalente haben: für das Entleeren der männlichen Blase, sprich: Wasserlassen.

Dies ist keine Top-Ten-Liste, lediglich eine Ansammlung von (ziemlich genau neun) Sprüchen, die mal wieder den Hang des Heiners zu maßlosen Übertreibungen schamlos offenlegen. Los geht’s…

1. „Dem bessde Froind die Hand gäwwe.“ (Müsste verständlich sein, bester Freund = Penis.)

2. „De Koloss zum Schluchze bringe.“ (Hier kommt der Hang zur Gigantomanie des Heiners durch.)

3. „Die Anakonda schweng-ge.“ (Schweng-ge = schwenken. Maßlose Übertreibung des männlichen Glieds, was Form und Größe angeht.)

4. „Heer, kannsde ma mit uff’s Klo gehn, de Doggder hat gesacht, isch soll net so schwer hääwe!“ („Hör mal, kannst Du mal mit auf die Toilette gehen, der Doktor hat gesagt, ich soll nicht so schwer heben!“ Wird oft als Witz gegenüber einem Freund gebraucht. Auch hier extreme Übertreibung, was Form und Gewicht des primären Geschlechtsteils des Mannes angeht.)

Es gibt natürlich nicht nur Redewendungen, auch Verben werden in diesem Zusammenhang verwendet:

5. „Isch muss emol brunse!“(Brunse = brunzen, Herkunft unklar, vielleicht verwandt mit „Brunft“, also die Paarungszeit der Hirsche, bei der selbige ihr Revier mit Harn markieren.)

6. „Isch glaab, isch muss emol die Blumme gieße.“ (Scherzhaft für das Urinieren in der freien Natur; Blumme = Blumen.)

7. „Bach mache.“ (Kommt aus der Kindersprache, dürfte also geläufig sein.)

8. „Isch muss emol saasche!“ (Saasche = seichen, althochdeutsch: Seihhen für „Urin“, ursprünglich aber „ausfließen machen“, verwandt mit seihen. In diesem Kontext steht auch im Heinerdeutschen Massagesalon für „Toilette“, gesprochen „Ma-saasche-Salong“.)

9. „Die Kadoffel abschidde.“ (Hier geht es um das Verb und nicht um das Substantiv, wobei die Menge des abzuschüttenden Wassers übertrieben beschrieben wird. Die Gleichsetzung von Penis und Kartoffel wird hier vernachlässigt, was Form, Farbe und Größe betrifft … wäre auch kein schöner Anblick!)