Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Schauen wir dem Heiner heute mal in die Töpfe, werden wir „Dibbegugger“! Auch auf dem kulinarischen Feld brilliert der Darmstädter mit unkonventionellen Umschreibungen für gewisse Lebensmittel. Seiner Fantasie sind auch hier keine Grenzen gesetzt, wenn es um die liebevolle Namensgebung seiner Lieblingsspeisen geht.

Wollen wir erstmal klären, was ein Grindkopp ist. Das fällt nicht schwer, ähnelt doch das hessische Wort dem hochdeutschen sehr: Grindkopf. Damit ist ein extrem verschorftes, menschliches Haupt gemeint. Nun meint der Heiner aber nicht einen verletzten Kopf, wenn er vom Grindkopp spricht, sondern etwas gänzlich anderes – und zwar den Hackbraten!

Sieht man sich so einen Hackbraten an, kann man vielleicht verstehen, warum der Heiner ihn Grindkopp nennt. Nein, es liegt nicht an der äußeren Form dieser Speise. Ein Hackbraten ist rechteckig mit leicht gewölbter Oberfläche. Ein Kopf hingegen ist (meist) oval mit gelegentlichen Erhebungen und Vertiefungen, zum Beispiel im Gesicht (Nase, Augen, Kinn et cetera).

Die Erklärung ist folgende: Der Heiner, in seiner ihm typischen Art, vergleicht die Kruste des Hackbratens mit durchgehendem Grind auf einem Kopf. Das ist im ersten Moment äußerst unappetitlich, kommt dem Humor des Darmstädters aber sehr nah – ist er doch von urigem, ungehobeltem Naturell.

Des Weiteren nennt der Woogstädter eine besonders große Frikadelle „Bremsklotz“ – auch hier wieder ein Beweis dafür, welch’ eigentümliche Fantasie ihm innewohnt. Mag die Frikadelle nur entfernt an ein Verlangsamungs-Utensil für Autos erinnern – für den Heiner ist die Sache glasklar: Legt man die massige Bulette vor einen Autoreifen, rollt der Wagen nicht mehr weg! Auch hier ist wieder der Hang zu völliger Übertreibung zu erkennen.

Fazit: Wenn ein „Grindkopp“ und ein „Bremsklotz“ zusammenkommen, ist das Hackfleisch brutal!