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Foto: Jan Ehlers

Gerne würde ich, zeitgemäß, hier einen Artikel in einfacher Sprache verfassen, denn Millionen Deutsche, und darunter ehrlicherweise sicherlich auch einige Darmstädter, können nicht so recht gut lesen. Aber andererseits sind viele davon ja durch die Schreibe der Bild-Zeitung und Konsorten bestens abgedeckt.

Ich wundere mich bei neuesten veröffentlichten Statistiken seit Jahren über die Größe verschiedenster Personengruppen, welche mir immer Prozentual zu hoch ausfallen: Jeder Dritte hat Diabetes, jeder Vierte häusliche Gewalt ausgeübt, jeder Fünfte schon mal einen betrunkenen Radfahrer angefahren, jeder sechste Deutsche ist im Europapark aus der Wasserachterbahn gefallen etcetera. Die eben genannten Aussagen sind jetzt nicht gerade verbrieft, aber Ihr wisst schon, was ich meine. Steht doch immer in der Zeitung.

Aber ist es nicht sowieso Frevel heutzutage Nachrichten überhaupt noch zu drucken, ich meine, die Leute lesen ja sowieso noch kaum – und wenn, dann am Computer oder per Smartphone. Und da geht es ja eh schon in einfachster Sprache hin und her. Drum sollte man den Leuten von staatlicher Seite her Gedichte von Format aufs Handy senden.

Handys zu unterstützen ist grundsätzlich nicht das Wahre, bedenkt man, dass jeder dritte einarmige Zweijährige in Fernost Gänge durch unwegsame Bergwerksstollen graben muss, um an für die Speicherkarten unerlässlichen Materialien wie Convexo, Mariachrom oder Kobalt 80 zu kommen. Am besten für die Umwelt mit ihren von der gehässigen Yellowpress brandgerodeten Wäldern wäre, wir schrieben auf Sand. Aber wer hat schon die Möglichkeit dazu? Der Städter sicherlich nicht. Aber bestimmt wünschen sich 15 Millionen Bundesbürger genau dies.