Foto: Jan Ehlers

Das P meldet sich mal wieder mit einem asiatischen Gericht aus dem Iss-was-Urlaub zurück. Und auch dieses Mal kommt’s aus Thailand; und auch dieses Mal ist es ein Curry. Zum Glück gibt’s da ja genug Auswahlmöglichkeiten – und so präsentieren wir heute einen Hit aus der südthailändischen Küche: Kaeng Massaman.

Iss was! – Kaeng Massaman Gai

Dauert so lang wie: Slowboat Ranong –> Koh Payam

Sieht aus wie: Sahnekartoffeleintopf

Am besten mit: Strandbier

Nebenwirkungen: Muskelkater von Mörsern

Kostet so viel wie: Speedboat Ranong –> Koh Payam

 

Für 4 Personen:

500 g Hühnerbrust
2 Dosen Kokosmilch
1-2 Karotten
2 Kartoffeln
1 Süßkartoffel
2 Stangen Zimt
4-6 Kardamom-Kapseln
2 EL Fischsauce (oder Sojasoße)
2-3 EL Massaman-Curry-Paste
1 EL Tamarindensaft
1 EL Zucker
4 EL geröstete Erdnüsse
Palmzucker / normaler Zucker

 

Für die Paste:

5 Thai-Schalotten
3-5 große rote getrocknete Chilischoten
5 Zehen Thai-Knoblauch (oder 2-3 Zehen des hiesigen Knoblauchs)
1 Stück Galgant (etwa 2 cm)
2 Stängel Zitronengras
1 EL Koriandersamen
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Pfefferkörner
1/2 TL Salz
1 TL Garnelenpaste
¼ TL Zimtpulver
¼ TL Gewürznelken, gemahlen
2 EL Erdnüsse

 

Foto: Jan Ehlers

Das Massaman Curry hat seinen Ursprung in den Dunstkreisen indischer Küchen und fand seinen Weg schon Anfang des 19. Jahrhunderts nach Thailand, wo es mittlerweile als ein typisches Nationalgericht kaum noch wegzudenken ist.

Im Gegensatz zum indischen Curry werden die thailändischen Kaeng-Gerichte nicht aus gemahlenen Gewürzen, sondern aus Currypasten hergestellt, welche in Kokosmilch gekocht werden. Das Herstellen dieser Pasten ist eigentlich gar nicht schwer, nervt aber ungemein, weil man eine gefühlte Ewigkeit immer wieder diverse Zutaten in den Mörser haut und dabei auch noch ordentlich Armarbeit leisten muss. Allerdings schmeckt das Ergebnis schon deutlich fetter als eine gekaufte Paste. Außerdem hat man so die Möglichkeit, den Schärfegrad nach oben oder unten zu schrauben, ohne auf den intensiven Currygeschmack zu verzichten.

Foto: Jan Ehlers

Wie bei jedem anderen Curry auch, bleibt es Euch selbst überlassen, was Ihr an Zutaten hineinstopft. Ob Fleisch, Fisch oder nur Gemüse – alles geil! Bei uns kommen diesmal Kartoffeln und Süßkartoffeln ins Kokos-Bad sowie Zuckerschoten, Karotten und Sojasprossen. Beim Massaman Curry brät man die Paste erstmal ordentlich in Fett an, bevor man ein Drittel der Kokosmilch darüber gießt. So geben die ganzen Gewürze nochmal nen ordentlichen Boost an Aroma frei. Jetzt alles gut durchrühren, bis Paste und Kokosmilch eine cremige Konsistenz gebildet haben. Falls Ihr Euer Curry mit Fleisch plant, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um es in der Soße zu garen. Falls nicht, gebt Ihr die Zwiebeln, Kartoffeln und Erdnüsse hinzu, füllt alles mit dem Rest der Kokosmilch auf und kocht die Sachen weich.

Foto: Jan Ehlers

Wenn Euch die Kartoffeln im Biss-Test von ihrer Weichheit überzeugt haben, wird das Curry mit Palmzucker, Tamarindensaft und Fischsauce abgeschmeckt. Da die Fischsauce sehr intensiv im Geschmack ist und der Tamarindensaft etwas bitter schmeckt, sollte man sich lieber langsam und vorsichtig an die in der Zutatenliste angegebene Menge herantasten.Besonders top finde ich Zuckerschoten und Karotten im Curry, die würde ich aber erst kurz vor Ende nochmal mit aufkochen, damit sie schön knackig bleiben. Auch geil: weichgekochte Kichererbsen mit reinhauen!

Foto: Jan Ehlers

Zur Herstellung der Paste braucht man einen Steinmörser. Haste keinen? Angeblich funktioniert’s auch mit einem Mixer oder ähnlichem. Ich hab’s aber noch nie ausprobiert. Wir beginnen mit dem Rösten des Kreuzkümmels und der Koriandersamen. Sie werden nacheinander in einer Pfanne bei kleiner Hitze ohne Öl geröstet, bis sie dunkelbraun sind. Anschließend werden die Samen im Mörser klein gemahlen und beiseite gelegt.

Den oberen grünen Teil und das Ende des Zitronengrases sowie die äußere Hülle entfernen. Mehrmals längs teilen und danach fein hacken.Den Galgant schälen, in Scheiben schneiden und fein hacken, die Schalotten und den Knoblauch ebenso. Die getrockneten Chilis zehn Minuten in lauwarmem Wasser aufweichen, aufschlitzen und die Samenkerne entfernen, anschließend klein hacken.

Foto: Jan Ehlers

Die Zutaten der Paste werden im Mörser mit dem Stößel so lange zerrieben, zerstampft und zerstoßen, bis sie eine dickliche, homogene Masse bilden. Ich fand’s am besten in dieser Reihenfolge: Salz+Chilis → Lemongras → alle Gewürze + Peanuts -> Schalotten + Knoblauch → Garnelen-Paste. Falls Du noch Kraft im Arm hast nach der Mörserei: Highfive und guten Appo!