Foto: Privat
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Sechs Darmstädter waren, sind und gehen auf Reisen, um mit Leidenschaft und Liebe an verschiedenen Orten der Welt zu helfen. In sechs Ausgaben des P- Magazins werden die persönlichen Erfahrungen aus sechs verschiedenen Ländern von sechs unterschiedlichen Menschen aus Darmstadt und Umgebung vorgestellt. Helfen ist nicht selbstverständlich und muss deshalb an dieser Stelle unbedingt im P erwähnt werden!

Johannes Rehman ist 2006 ins – wie er stets betont – „wunderbare Darmstadt“ gezogen, um Integrative Heilpädagogik zu studieren. Vor seinem Studium hat der heute 27-jährige seinen einjährigen Freiwilligendienst in der südafrikanischen Kenosis Community absolviert. Die Kenosis Community ist ein soziales Projekt in Bishopstowe – einer ländlichen Gegend in der Nähe von Pietermaritzburg, der Hauptstadt der östlichen Provinz Kwa-Zulu Natal in Südafrika. Dort gibt es ein Waisenhausprojekt, in dem bis zu 18 Kinder – die meisten haben ihre Eltern durch Aids verloren – ein neues, familiäres Zuhause finden. In einem Kindergarten werden sie von der Community betreut und finden einen geschützten Ort zum gemeinsamen Spielen und Lernen. Das Outreach-Project, welches im Umland der Community Menschen in Notlagen Hilfe zukommen lässt, leistet zusätzlich Aufklärungsarbeit und initiiert Bildungsprogramme. Die Hilfsmaßnahmen werden kostenfrei angeboten. Die Pflegemütter erhalten zudem vom Staat Waisenrenten für die Kinder und der Kindergarten wird staatlich gering bezuschusst.

Hausaufgabenhilfe, Hausbau und Kinderbibelwochen

Johannes arbeitete ehrenamtlich in der Kenosis Community als Hausaufgabenhilfe. In der Kinderbetreuung und im Kindergarten half er in der Hauswirtschaft aus, außerdem betreute er die Ferienspiele und Kinderbibelwochen (Kidsweeks). Zusätzlich setzte er sich auch für die Infrastruktur ein. Er beteiligte sich beim Hausbau, erfüllte Hausmeistertätigkeiten, erledigte Fahrdienste und Gartenarbeiten. Seine Unterkunft und die Verpflegung wurden von der deutschen Freiwilligenorganisation und der Community übernommen

Dank der Vielfalt an verschiedenen Arbeitsbereichen sammelte er viele tolle Erfahrungen, sehr eindrücklich schildert Johannes sein prägendstes Erlebnis: „Es klingt wie ein Wunder – es ist ein Wunder. Ein aidskrankes Mädchen der Community konnte zu Beginn meines Freiwilligenjahres aufgrund von Multipler Sklerose nicht laufen. Alle Ärzte erwarteten, dass sie nie laufen könnte. Am Ende meines Jahres tappte sie ganz alleine durch unsere große Gemeinschaftsküche. Und heute rennt und springt und tanzt sie wie alle anderen Kinder. Ihr unglaublicher Lebenswille hat mich echt gepackt, packt mich immer wieder und gibt mir Kraft, wenn ich an sie denke.“

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Aktiv sein – etwas bewegen wollen

Mit der Überzeugung Kenosis Community weiterhin zu fördern und sinnvoll zu helfen, gründete Johannes 2009 mit einigen anderen ehemaligen Freiwilligen des Projekts den gemeinnützigen Verein „YeboYes“. „YeboYes“ hört man oft auf den Straßen Südafrikas, es bedeutet so viel wie „auf jeden (Fall)“, „da bin ich dabei“, „JA!“. „YeboYes“ bedeutet aber auch, initiativ zu sein, auf andere Menschen zuzugehen und etwas zu bewegen.

Die Unterstützung der Kenosis Community liegt Johannes und den anderen Freiwilligen weiterhin sehr am Herzen. Er war das letzte Mal 2009 für drei Monate in Südafrika – und während dieser Zeit auch mehrmals bei Kenosis. Durch ihre Spendenaktionen, die Mitgliedsbeiträge, diverse Veranstaltungen und engagierte Öffentlichkeitsarbeit hofft die Gruppe einen Beitrag zur Bekämpfung der vorherrschenden Probleme in Südafrika wie HIV/AIDS, Armut und Bildungsmangel leisten zu können. Und – „YeboYes“ – das tut sie!

 

www.yeboyes.de