Foto: Laughing Seven
Foto: Laughing Seven

Obwohl sich Bernd Lobuscher schon vor Jahrzehnten einen Namen in Deutschlands Indie-Pop-Bescheidwisser-Kreisen erarbeitet hat und ganz aus der Nähe, nämlich aus Seeheim, stammt, haben die Heiner sein Wirken nie so richtig auf dem Zettel gehabt. Dabei war er Mitglied der legendär-ominösen Blinzelbeeren, spielte die Orgel bei Mondfähre, den Monochords und den Mazy Fields. Außerdem war er bis vor Kurzem Resident-DJ im Clubkeller in Frankfurt. Mit „Laughing Seven Records“ gründete der mittlerweile in Bessungen lebende Bernd sein inzwischen drittes Label und erfüllte sich damit einen Herzenswunsch, wie dem geneigten Leser gleich klar werden wird.

 

Woher stammt der Labelname?

Ich wollte unbedingt die Zahl Sieben im Namen haben, weil es auf meinem Label definitiv nur Singles geben wird, und zwar ausschließlich im Seven-Inch-Format. Ich habe immer ein Lachen im Gesicht, wenn ich eine Seven Inch sehe. Das Format ist klein, kompakt, perfekt. Zwei Songs, physisch getrennt, großes Loch – das ist ein Statement. Außerdem können die wenigsten Bands durchgängig gute, schlüssige Alben machen. Und dann gibt’s auch noch den Bezug zu Laughing Apple [Laughing Apple war die zweite Band von Alan McGee, dem späteren Gründer von Creation Records und Manager von The Jesus And Mary Chain und Oasis. Sie war noch deutlich postpunkiger als die Nachfolgegruppe Biff Bang Pow!, die ab 1983 ein wesentlicher Einfluss für Gitarrenpopper und Shoegazer war – sag ich doch: Bescheidwisser-Kreise…, Anm. d. Red.].

Seit wann existiert das Label und warum wurde es gegründet?

Das Label gibt es im Grunde seit dem Tag des heutigen Interviews [Ende Dezember 2013, Anm. d. Red.]. Gegründet wurde es, nachdem ich von dem Franzosen Any Version Of Me gehört hatte – ich konnte es nicht glauben, dass es seine Songs nur auf CD oder als gesichtslosen Download gab. Ich wusste, das muss auf Vinyl [Da hat er recht: Sehr, sehr schöner, eigenständiger, melodischer Gitarrenpop!, Anm. d. Red.] Das war 2011, und jetzt ist es so weit!

Wie viele Releases gibt es und in welchen Formaten und Auflagen sind sie erschienen?

Es gibt jetzt zwei Singles, von „Any Version Of Me“ und „The Lee Shore“, einer jungen Gruppe aus Hamburg, jeweils in 300er-Auflage und mit einem Download-Code für die Jugend…

Welche Platte der Musikgeschichte hättest Du am liebsten veröffentlicht?

The Zombies „Odessey and Oracle“, die Pastels, die BMX Bandits, The Jet Set.

Was ist der Labelbestseller?

Das wird sich noch rausstellen, die erste Tendenz sieht The Lee Shore vorne.

Wer sind Deine Lieblingskünstler allgemein?

Duglas Stuart von den BMX Bandits, ganz klar.

Zukunftsperspektive für das Label?

Das Ziel ist es, nicht bankrott zu gehen, pro Jahr sechs bis sieben Singles zu veröffentlichen und den Leuten die Seven Inch wieder näher zu bringen.

 

www.laughingseven.de

Logo: Laughing Seven
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