Der Ball ist rund, das Spiel dauert 90 Minuten und Abseits ist, wenn der Schiri pfeift. Diese spannenden Infos überlassen wir gerne weiterhin der „Sportschau“ oder dem „Echo“. Bei uns heißt es: P wie persönlich! Hier erfahrt Ihr wirklich was über die aktuellen „Lilien“-Kicker: ihre Vorlieben, ihre Marotten – und ihre bisherigen Darmstadt-Erfahrungen. Das interessiert hoffentlich nicht nur eingefleischte Lilien-Fans. 21 spontane Antworten auf 21 ungewöhnliche Fragen. Anpfiff … „Babbeln unter Pappeln“ beginnt!

Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

1. Mit welchem Tier würdest Du Dich auf dem Spielfeld vergleichen?
Da tue ich mich schwer. Wenn du aber dem Silberrücken-Gorilla eine gewisse innere Ruhe zuschreibst und diese bei mir auf dem Spielfeld entdeckst, dann kann der charakterliche Vergleich stimmen.

2. Welche Frage stellen Dir fremde Menschen am liebsten?
Das wechselt im Fußball oft situativ. Drei Kernfragen fallen mir dabei ein. 1.) Nach meinen ersten Bundesligaspielen für Eintracht Frankfurt: „Wie hast Du es geschafft, so entspannt zu sein?“ [Jan gerät ins Schwärmen] Ich habe das Glück den Fußball genießen zu können. Ich gehe nicht mit Versagensängsten oder an-Konsequenzen-denken ins Spiel. 2.) Nach unserem sportlichen Abstieg im letzten Sommer: „Wie fühlt sich ein Abstieg an?“ [Jan schwärmt weiter] Das zeichnet den Charakter der jetzigen Mannschaft aus. Jeder hat sich die Demut des letzten Sommers bewahrt. Wir waren sportlich abgestiegen und die Leute, die zu uns kamen, wurden von ihren alten Vereinen nicht mehr gebraucht. Wir haben keinen im Kader, der seit der C-Jugend unumstrittener Stammspieler war. Jeder von uns im Kader saß schon auf der Tribüne, auf der Bank und hat schon mal wochenlang nicht gespielt. Bei diesen Erfahrungswerten, da hebst du auch nicht ab – und sie sind gut für den Teamgeist und das Wir-Gefühl. Und 3.) die Frage zum aktuellen Anlass: „Wo wechselst Du nach der Saison hin?“ [Jan bleibt auch uns die Antwort schuldig.]

3. Was wusstest Du von Darmstadt, bevor Du hierher kamst?
Einmal Sportliches. Mit der U23 der Eintracht habe ich häufig in Darmstadt gespielt. Da war das Darmstadt-Spiel das absolute Highlight-Spiel. Das Stadion hat seinen Charme und die Fans von Darmstadt waren schon damals unglaublich! Natürlich war ich auch schon für Ausflüge in Darmstadt, kannte das Vivarium und die Innenstadt vom Shoppen. Und natürlich verbrachte ich auch die eine oder andere Nacht in den hiesigen Tanzlokalen von Darmstadt.

4. Was ist das Besondere an Darmstadt?
Was ich vor allem an Darmstadt schätze ist, dass es zwar als Großstadt wahrgenommen wird, aber den Charme der Kleinstadt behält. Die Ruhe ist für mich absolut zu genießen!

5. Was hast Du Schönes in Darmstadt gefunden, was Du vielleicht auch mitnimmst? [Jan verlässt nach der Saison die „Lilien“]
Obwohl wir hier in der dritten Liga im Profibereich sind, gibt es ein familiäres Verhältnis zwischen allen. Das Wir-Gefühl, was hier herrscht, ist woanders schwer zu finden und nicht normal im Fußballgeschäft.

6. Was fehlt für Dich in Darmstadt?
Aktueller Anlass, um hier ein bisschen das Thema anzuschieben, was Darmstadt absolut fehlt, ist eine Multifunktionsarena für den Fußball und die Stadt.

7. Wo in Darmstadt schlemmst Du am liebsten und welches Gericht ist Dein Favorit?
Also das variiert, aber mein Highlight ist im „Fischgericht“ der gegrillte Lachs und die gegrillten Sardinen mit Chips [ähnlich Bratkartoffeln] und Salat.

8. Wo gehst Du am liebsten tanzen und zu welcher Musik?
Mein Musikgeschmack ist sehr vielfältig. Aber am liebsten Partymusik, Schlager, Neue Deutsche Welle. Ich ersetze das Tanzen durch das Mitsingen. Ich bin eher der Bartyp, zum Beispiel im Irish Pub in Frankfurt zum Karaoke. Da stand ich auch schon öfters auf der Bühne. [lacht]

9. Welchen Gegenstand hast Du immer bei Dir, was darf nie fehlen?
Mein Vater hat mir früh beigebracht: „Verlasse das Haus nie ohne Portemonnaie, Schlüssel und Handy.“ [grinst]

10. Warum ist Darmstadt 98 Dein Verein geworden?
Ich kannte den damaligen Co-Trainer Tuncay Nadaroglu [seit 2013 sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums bei Viktoria Aschaffenburg], die guten Gespräche mit Kosta [Runjaic], aber der Hauptausschlag war, dass ich wieder Spaß am Fußball haben wollte. Wie ich bereits schon gesagt habe: die Stimmung hier in Darmstadt. Als Fußballer gibt es nichts Schöneres, als mit frenetischen Fans Fußball zu spielen.

11. [[Gute Überleitung, Jan!] Was ist das Besondere an den Lilienfans?
Das beste Beispiel war letzten Sommer: Du steigst ab gegen die Stuttgarter Kickers und die Fans kommen, bauen dich auf, klopfen dir auf die Schulter. Drei Tage später spielst du im Hessenpokal in Offenbach. Hast ein Heimspiel und wirst von der ersten Minute an gefeiert. Holst mit den Fans zusammen den Hessenpokalsieg. Das zu erleben, bedarf keiner Worte mehr. Natürlich ist es auch Wahnsinn, wie die Fans mich nach meiner Entscheidung [sein Weggang nach der Saison] empfangen haben, da wirst du emotional.

12. Gibt es einen speziellen Fan-Gesang, der Dich am meisten pusht?
„Die Sonne scheint“ beim Einlauf und schon immer das „Allez, allez … SV Darmstadt allez“, da wird das Stadion vereint, da singen immer alle zusammen.

13. Auf was muss man als Torwart am meisten achten?
Auf die Taktik! [Das P ist überrascht] Wenn ich mich mit Leuten unterhalte und sage, dass die Taktik im Torwarttraining zu kurz kommt, dann werde ich verwundert angeschaut. Das richtige Stehen, das richtige Agieren, das steckt alles noch ziemlich in den Kinderschuhen.

14. Eigentlich käme jetzt die Frage: „Was machst Du, wenn Du morgen ein Angebot eines Erst- oder Zweitligisten bekommen solltest?“ Wir formulieren das mal spontan um: Hat Dein Weggang damit etwas zu tun, dass die neue Herausforderung bei einem Erst- oder Zweitligisten ist?
Das war eine Entscheidung des Privatmenschen Jan Zimmermann. Ich war mein Leben lang im Rhein-Main-Gebiet. Bin hier aufgewachsen, groß geworden, habe hier immer gespielt. Ich hatte schon immer Lust, was anderes kennenzulernen. Jetzt habe ich die Möglichkeit mich mal regional zu verändern. Über den Fußball habe ich den direkten Anschluss. Ich habe meine Mitspieler, mit denen vereint mich der Fußball. Mit denen habe ich privat zu tun und habe so Anschluss an die jeweilige Region. Wenn ich schon mal wo anders gespielt und den Punkt auf der Lebensliste abgearbeitet hätte, wäre die Entscheidung wahrscheinlich anders ausgefallen. Das muss man mir einfach glauben!

15. Wenn Du irgendwann Deine Fußballschuhe an den Nagel hängst, welche Schuhe ziehst Du dann an?
Wenn Jan Zimmermann entscheiden dürfte, dann würde ich meine Sportschuhe anlassen und eine Trainerlaufbahn einschlagen. Abgesehen davon, ob ich nur Feierabendtrainer bin oder es wirklich schaffe, Profitrainer zu werden: Ich empfinde sehr viel Spaß daran, nach meinen Ideen Fußball spielen zu lassen. Ich finde es extrem interessant mit 20 Charakteren als Team, die Teambuilding-Idee. Da habe ich jetzt schon Spaß, mir darüber Gedanken zu machen. Auch da habe ich Ehrgeiz und traue mir einiges zu, aber natürlich ist es auch mit Zeit und Glück verbunden. [alle lachen]

16. Gibt es etwas, dass Dir genau so wichtig ist wie der Fußball?
Vor dem Fußball kommt nur die Familie und danach kommt nix.

17. Wenn ich Dir jetzt zwei Euro geben würde, was würdest du damit machen?
Spontan wie ich hier sitze, würde ich zwei Euro sinnvoll für ein Leckerli für den Hund daheim [Oskar, ein Norfolk Terrier, dieselbe Hunderasse, wie der Hund von Hanno Behrens] und ein Überraschungsei für meine Schwester investieren, obwohl ich jetzt meinem Bruder ein Ü-Ei schulde. [lacht]

18. Hast Du ein Lebensmotto?
Don’t sing it, bring it – erzählen kann man immer, man muss auch Taten folgen lassen! Man kann nicht in die Karaoke-Bar gehen und nicht singen.[grinst]

19. Wo leben Deine besten Kumpels?
Ich habe Kumpels, die wohnen in Budberg (Rheinberg), bei Duisburg und in Rheinberg, ganz wichtig, da kommt der Underberg her. Die Kumpels kenne ich durch meinen Freund Tommy, Physio [Thomas Kühn, Physiotherapeut]bei Eintracht Frankfurt. Wenn ich noch jemand grüßen darf, dann Gruß an „die Präsidenten“. [Ihr könnt bei Jan nachfragen, wer damit gemeint ist.]

20. Wenn Du Journalist wärst, wen würdest Du am liebsten interviewen?
Uli Hoeneß

21. Letzte Frage: Wie möchtest Du Dich von den P-Lesern verabschieden?
Danke für die 3 ½ Jahre!

 

Uffstiechs-Wunder!

Der Fußball-Gott ist ne „Lilie“ – und der SVD in der 2. Liga!

Der Wahnsinn geht also weiter … Anstoß zur 2. Bundesliga ist am 01. August 2014. Leider ohne Jan Zimmermann [wechselt zum 1. FC Heidenheim].

Aktuelle Infos unter www.sv98.de und www.transfermarkt.de

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