Der Ball ist rund, das Spiel dauert 90 Minuten und Abseits ist, wenn der Schiri pfeift. Diese spannenden Infos überlassen wir gerne weiterhin der „Sportschau“ oder dem „Echo“. Bei uns heißt es: P wie persönlich! Hier erfahrt Ihr wirklich was über die aktuellen „Lilien“-Kicker: ihre Vorlieben, ihre Marotten – und ihre bisherigen Darmstadt-Erfahrungen. Das interessiert hoffentlich nicht nur eingefleischte „Lilien“-Fans. 17 spontane Antworten auf 17 ungewöhnliche Fragen. Anpfiff … „Babbeln unter Pappeln“ beginnt!

Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

1. Mit welchem Tier würdest Du Dich auf dem Spielfeld vergleichen?
Mit einem Stier! Weil er vom Kampf kommt – und das verkörpert mich am besten. Mit den Hörnern voraus. Im Notfall auch durch die Wand. [alle lachen]

2. Welche Frage stellen Dir fremde Menschen am häufigsten?
„Wie gefällt es Dir in Darmstadt?“

3. Was wusstest Du von Darmstadt, bevor Du hierher kamst?
Da meine Freundin in Breuberg aufgewachsen ist, war ich vorher schon in der Stadt. Der Verein war mir ein Begriff und ins Stadion bin ich vorher auch schon mal gegangen.

4. Was hast Du Schönes in Darmstadt gefunden?
Ein tolles Umfeld im Verein. Das sind ehrliche Arbeiter, die mit bescheidenen Mitteln das Maximum herausholen. Das kann man mit Mainz früher vergleichen. [Damit meint Christian seinen ehemaligen Verein, den Bundesligisten Mainz 05.] Da fing es auch ganz klein an – und jetzt sind sie schon ganz weit oben. Wer weiß, vielleicht wird das hier auch irgendwann so sein. [grinst]

5. Was fehlt für Dich in Darmstadt?
Einfach mal an einen Fluss gehen zu können, um auf einer Wiese zu sitzen und die Ruhe zu genießen.

6. Warum ist Darmstadt 98 Dein Verein geworden?
Weil ich gemerkt habe, dass der Verein am besten zu mir passt! Was hier gerade für eine Entwicklung passiert, das hat sich bis nach Mainz herumgesprochen. Alle optimistischen Vorhersagen haben sich bewahrheitet.

7. Was ist das Besondere an den Lilienfans?
Die Stimmung am „Bölle“. Das ist ja untypisch in Deutschland, dass man auf der Haupttribüne steht. Da werden selbst die VIP Fans, die in der Mitte der Fangruppe sitzen, animiert Stimmung zu machen. Und dann noch mit der Gegengeraden, wenn dann alles zusammenfließt, das imponiert einem schon sehr.

8. Gibt es einen speziellen Fan-Gesang, der Dich am meisten pusht?
Ja, am Anfang, wenn man aus den Katakomben heraus kommt, das Lilienlied. [gemeint ist natürlich: Alberto Coluccis „Tor! Lilie vor!“ (Die Sonne scheint)] Für mich so das beste Vereinslied, das es gibt. Worüber ich ein wenig schmunzeln muss, ist, wenn von den Rängen kommt: „Ihr seid nur Auswechselspieler“ oder „Spitzenreiter“. Als Torwart nimmt man so was eher mal mit einem Ohr wahr – wobei klar ist, dass man auf das Spiel fokussiert ist.

9. Welche Musik hörst Du gerne?
R ’n‘ B … Usher und so. Aber ich höre auch Michael Bublé. Bei dem war ich auf einem Konzert und seine Musik fasziniert mich!

10. Wo gehst Du am liebsten in Darmstadt tanzen?
Ich kenne das „A5“ von ganz früher, da war ich aber relativ jung, da habe ich mich mit 18 herumgeschlichen. [lacht] Aber heute bin ich eher ein ruhiger Kerl!

11. Gibt es etwas, das Dir genauso wichtig ist wie der Fußball?
Meine Familie steht über dem Ganzen. Meine Eltern und meine Freundin kommen zu jedem Heimspiel, außerdem zu Auswärtsspielen, wenn es von der Fahrtstrecke machbar ist.

12. Was machst Du, wenn Du morgen ein Angebot eines Erstligisten bekommen solltest?
Es gibt sehr wenige Vereine, zu denen ich überhaupt wechseln würde. Aber wenn irgendwann mal, dann würde ich mir meine Gedanken mit meiner Familie und meinen engsten Freunden machen. Ich vergesse nicht, was ich hier für eine Chance bekommen habe, Profifußballer zu sein. Ich bin erst 22 Jahre alt, aber langfristig ist es mein Ziel, wie von jedem Fußballer, vor 50.000 oder 70.000 gegen Bayern München zu spielen. [Das heißt schon einmal, dass Christian nie zum FC Bayern München gehen wird!]

13. Wenn Du irgendwann Deine Fußballschuhe an den Nagel hängst, welche Schuhe ziehst Du dann an?
Da ich zwischen der U15 und der U18 sogar in der deutschen Nationalmannschaft war, allerdings im Schatten von Bernd Leno und ter Stegen, [Marc-André ter Stegen, Torwart des FC Barcelona] hatte ich viel um die Ohren und keine Zeit eine Ausbildung zu machen. Jetzt genieße ich erst einmal mein Profileben – und will erst mit 25 darüber nachdenken. Aber als Torwart kann ich mir gut vorstellen im Nachwuchsbereich Kindern auf dieser Position weiterzuhelfen.

14. Welchen Tick hast Du – auf den Fußball bezogen oder allgemein?
Ich ziehe mir grundsätzlich alles rechts zuerst an, meine Handschuhe zum Beispiel. Und wenn ich den Platz betrete, berühre ich vor dem Anpfiff erst den rechten, dann den linken Pfosten und schließlich die Latte.

15. Hast Du ein Lebensmotto?
Weil ich vor drei Jahren eine Kahnbeinfraktur an beiden Handgelenken hatte: „Was mich nicht umbringt, macht mich nur härter!“ Ich hatte damals meine beiden Hände gebrochen und die Ärzte meinten, dass meine Karriere zu Ende ist. Doch ein Spezialist konnte mir helfen und – passend zum Stier – kämpfte ich mich wieder zurück!

16. Wenn Du Journalist wärst, wen würdest Du am liebsten interviewen?
[Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen] Oliver Kahn. Er war immer mein Vorbild. [grinst]

17. Letzte Frage: Wie möchtest Du Dich von den P-Lesern verabschieden?
Tschö mit ö!