Welche neuen Läden buhlen in Darmstadt um Kunden? Welche neuen Restaurants und gastronomischen Konzepte bereichern die Stadt? Und wer musste schließen? Das erfahrt Ihr in der P-Rubrik „Kommen und Gehen“.

Foto: Jan Ehlers

Klause

Das ehemalige „Tempelgebäude des Verkehrsvereins“ am Hauptbahnhof wird ab Sonntag, 30.04., 17 Uhr wieder zur „Klause“. Wie bereits in den vergangenen Jahren will der temporäre Bier- und Weingarten auch sozialer Treffpunkt und Kulturort sein. Wobei ein Schwerpunkt, der schon in der Vergangenheit eine Rolle gespielt hat, nun in den Vordergrund rückt: das Ökologische. Denn als neuen Pächter konnte die Stadt die Initiative Essbares Darmstadt gewinnen. Diese möchte Darmstadt im wahrsten Sinne „grüner“ machen, mit grünem Wegenetz, blühenden Straßen und essbaren Rabatten. Sie unterstützt Bürger zum Beispiel dabei, Urban-Gardening-Projekte umzusetzen und zeigt und schafft die Vielfalt der Pflanzenwelt (Biodiversität). Ganz praktisch, mit viel Spaß und Begeisterung. Das werden Anna Arnold (Vorsitzende des Vereins Urban Garden Darmstadt), Dieter Krellmann (enthusiastischer Vertreter der Schwarzerde „Palaterra“), Diplom-Biologe Adrian Jost und Roman Bauer (als Barchefs) auch in der „Klause“ tun. Dort sollen ein Gewächshaus und ein Saatgutschrank aufgestellt werden, außerdem wird ein Wildkräutergarten mit Infos über Inhaltsstoffe, Wirkung und Nutzen der Kräuter angelegt. Beim Entspannen und Verweilen im Grünen helfen spritzige Getränke: Biere im eisgekühlten Tonkrug, regionale Bio-Weine, Obstbrände und durstlöschende, hausgemachte Limonade. Für Eure mitgebrachten Speisen stehen mehrere Grills zur Verfügung. (ct)

Zwischen Platz der Deutschen Einheit und Maritim Konferenzhotel, am Hauptbahnhof | www.facebook.com/datterichklause

 

Foto: Jan Ehlers

Coa Asian Food & Drinks

Die Wilhelminenpassage mausert sich zum Fress-Tempel. Nach dem XXL-Pizzabäcker L’Osteria hat Anfang März auf 400 qm das Asia-Restaurant Coa eröffnet (Fleischbrater Butcher’s folgt übrigens am 01.04.). Hinter der jungen Asia-Kette Coa stehen die in Hongkong geborenen und aufgewachsenen Brüder Alexander und Constantin von Bienenstamm. Enttäuscht von der in Deutschland angebotenen Asia-Küche eröffneten die beiden kurzerhand ihr eigenes Restaurant. Mit der gewöhnlichen Ente süß-sauer hat Coa tatsächlich nichts zu tun. Die Wok-Gerichte und Sommerollen sind farbenfroh und knackig, bei den Suppen Tom Kha Gai (Thailand) und Pho Bo (Vietnam) sind die Namen genauso exotisch wie der Geschmack. Mit ihrer exotisch-frischen Küche wuchs das Coa-Imperium schnell auf mittlerweile 13 Restaurants, davon allein fünf in Frankfurt. Unter den Stammkunden in der Bankerstadt ist auch ein Investmentbüro, das den beiden Gründer-Brüdern einige Millionen zuschoss und einen ehemaligen Vapiano-Manager schickte, mit dessen Fachwissen Coa nun den deutschen und tschechischen Markt aufrollt. Die Darmstädter Filiale führt die Franchise-Nehmerin Sarah Beck. (smw)

Wilhelminenstraße 10, Innenstadt | www.coa.as

 

Foto: Jan Ehlers

Lappings Döner + Pizza

Die Fangemeinde des kleinen Imbiss, der früher in der Heidelberger Straße beheimatet war, kann aufatmen: Lappings Döner + Pizza hat wiedereröffnet. Im ehemaligen, komplett renovierten Hindenburg-Eck an der Ecke Holzhofallee/Hindenburgstraße haben Mustafa Kocahal und sein Team – unter anderem zehn junge Männer, die aus Afghanistan und dem Irak geflüchtet sind – ihre neue, hoffentlich dauerhafte Bleibe gefunden. Dem Wegzug aus Bessungen waren zähe Verhandlungen mit dem Vermieter vorangegangen, Kunden sammelten sogar Unterschriften für den Verbleib der kleinen Döner-Oase. Doch das ist Schnee von gestern. Das neue Ambiente ist deutlich rustikaler, unverändert das Angebot: Döner (auch im Dürüm) mit Soßen aller Art, Pizza, Pasta, Pide, Lahmacun (auch vegetarisch mit gegrilltem Gemüse), Salat, Pommes – und eine Tagessuppe. Das Brot wird nach wie vor knusprig frisch gebacken. Neu für die Lapping-Aficionados ist ein kleiner Biergarten, der allerdings direkt an der Hauptstraße eher urbane Atmosphäre vermittelt. Wer um die Mittagszeit oder abends an Wochenenden im Lappings essen möchte, sollte Zeit mitbringen. Denn dann ist es rappelvoll. (ct)

Holzhofallee 8, Weststadt

 

Foto: Jan Ehlers

Limo Lounge

Voller Vorfreude über die ersten Anzeichen einer großstädtisch anmutenden nächtlichen Kiosk-Kultur in Darmstadt haben wir in unserer vergangenen Ausgabe das „Tag & Nacht“ in der Nieder-Ramstädter-Straße zum Späti (light) erkoren – und dabei leicht verpeilt, dass es doch auch schon die Limo Lounge gibt! Die ist nämlich – und da legen wir uns jetzt fest – Darmstadts erster wahrer Späti. Die täglichen Kernöffnungszeiten von 18 bis 22 Uhr werden am Wochenende nämlich bis 2 Uhr (oder später) verlängert. „Wenn das ‚Open‘-Schild leuchtet, dann ist auch geöffnet“, erklärt Inhaber und Getränke-Profi Benedikt Schneider (Kolabri, Mobilbar). Sollte Euch also nach Mitternacht Party-Treibstoff ausgehen, seid Ihr hier goldrichtig. Wählen könnt Ihr aus einem großen Sortiment, in dem es auch viel Außergewöhnliches zu entdecken gibt: von Bier-Spezialitäten und Apfelwein über hippe Softdrinks bis Spirituosen, darüber hinaus auch Eiswürfel, Tabak und Snacks. Und wenn Eure Nachbarn kaum noch Toleranz für Eure Wohnzimmer-Party haben, könnt Ihr auch gleich zum Abhängen bleiben. Die Sofaecke punktet nicht nur mit großer Gemütlichkeit, sondern auch Unmengen an Brettspielen und „Mario Kart“ auf der großen Beamer-Leinwand. (mn)

Nieder-Ramstädter Straße 57 b, am Rossdörfer Platz | www.facebook.com/rossdoerferplatz

 

Foto: Jan Ehlers

Luise Restaurant & Bar (ehemals: Zweite Heimat)

Mitte März hat Luise Restaurant & Bar ein rauschendes Einweihungsfest gefeiert. In den von der Darmstädterin Jennifer Jungnitsch gemütlich wie industriell-chic gestalteten Räumen der ehemaligen Zweiten Heimat residiert nun zwar nicht Luise von Hessen-Darmstadt persönlich. Nach ihr ist die modern-großstädtisch anmutende Lokalität aber benannt, die Florian Kutzner hier etablieren möchte. Sicher würde Luise Florians Anspruch goutieren, lokale Küche auf originelle Weise neu zu interpretieren. Hessische Klassiker – auch Snacks wie Kochkässtulle, Schmalz- oder Steakbrot – treffen hier auf feine Weine, Bier, Äppler, Longdrinks und Schnäpse. Saisonal und frisch zubereitet gibt es in der Regel drei Vorspeisen, vier Hauptgerichte und zwei Desserts. Die Karte soll alle 1 1/2 Monate wechseln. Geöffnet hat die rauchfreie Luise dienstags bis samstags von 17 bis 24 Uhr. Klingt absolut durchdacht. Kein Wunder, schließlich bringt der 29 Jahre alte Darmstädter viel Erfahrung mit: Vor acht Jahren absolvierte Florian eine Hotelfachlehre bei Steigenberger, danach ein duales Studium (BWL und Foodmanagement) und er arbeitete als Fachberater und Außendienstler im Vertrieb für Gastronomen. Das wird was! (ct)

Kranichsteiner Straße 42, Martinsviertel | www.facebook.com/luisedarmstadt

 

Foto: Jan Ehlers

Der „graue“ Sarkophag in der Schleiermacherstraße soll bunt werden. Carl-Dieter Freudenthal, Sprecher der Grundstücksgemeinschaft, hat sich mit dem Darmstädter Gestalter Jörn Heilmann zusammengetan. Der entwirft aktuell ein Graffitti, das er – zusammen mit Jugendlichen – auf die 14 mal 7 Meter große Wand aus wetterfesten 16-mm-DHB-Fermacellplatten sprühen wird. „Noch in diesem Frühjahr“, ist Initiator Freudenthal optimistisch. „Wir wollen der Schleiermacherstraße ein frisches Gesicht geben“, erklärt Heilmann. Das kunterbunte Wandbild wird allerdings nur von temporärer Dauer sein. Voraussichtlich 2019, so schätzt der Sprecher der Grundstücksgemeinschaft, werden der Bau sowie ein hinteres Gebäude, das an die Herrngartenmauer grenzt und ebenfalls feucht ist, abgerissen. Ein mehrstöckiges Gebäude „in nachhaltiger Architektur“ soll entstehen. Begeistert erzählt Carl-Dieter Freudenthal von seiner Kindheit in der Schleiermacherstraße, als sein Großvater dort den Tapetengroßhandel Jung & Zorn führte. Er erinnert sich auch noch an die Mitte der 90er-Jahre, als im Rundfensterbau ein Laden namens „baisikl“ Räder verkaufte. Anschließend herrschte Leerstand. (ct)

Schleiermacherstraße 23, Innenstadt | www.joernheilmann.de

 

Weitere Neuigkeiten aus Darmstadts Einzelhandel und Gastronomie:

+++ Betreiberwechsel im Café Rodenstein: Das Team der Central GmbH möchte zum 01.05. das Staffelholz an einen erfahrenen Darmstädter Gastronomen übergeben. Wir halten Euch auf dem Laufenden. +++ Moderne E-Bikes, Fahrzeuge mit alternativer Antriebstechnik, Fahrradausstellung im City Carree, Infostände: Darmstadt mobil – die Mobilitätsausstellung lockt am Wochenende 08./09.04. in die Innenstadt, die Geschäft dort locken mit – auch am Sonntag von 13 bis 18 Uhr. +++ Genau dann läuft auch der Darmstädter Super Sale in der Halle der Centralstation, wenn sechs Szene- oder Kindermodeläden ihre Lager räumen und abverkaufen. +++ In der Grafenstraße 33, im ehemaligen Pastado, eröffnet am 03.04. David & Goliath und verspricht: „Authentic Food. Burger und Hot dogs.“ Weil: „We love meat.“ +++ Die Darmstädter Olivenöl-Manufaktur Papagellos, Importeur des familieneigenen Öls von der griechischen Halbinsel Peloponnes, ist wieder mit einem Stand auf dem Wochenmarkt auf dem Marktplatz vertreten: jeden Mittwoch sowie am ersten Samstag des Monats. +++ Voll de Honisch, ey! Regionalen Honig gibt es nicht nur – wie im vergangenen P berichtet – im Landesmuseums-Shop, sondern neuerdings auch im Weltladen in der Grafenstraße. Den Honig – natürlich „bio-regio-fair“ – liefern Bienen, die Imker Stefan Fuchs am Darmstädter Bürgerpark angesiedelt hat. +++ my-jeans schließt seinen Laden in der Schulstraße 11 am 01.04., um seinen eigenen Onlineshop „massiv auszubauen“ und zusammen mit dem Modehaus Henschel und dessen Ableger „Gegenüber“ die Online- mit der Offline-Einkaufswelt zu verknüpfen. +++ Nachmieter in der Schulstraße 11 wird Woodberg – „voraussichtlich um den Juli herum“. Die Online-Spezialisten für Bart- und Hautpflege-Produkte für Männer mit Sitz im Martinsviertel arbeiten ebenfalls am Ziel, Online- und Offline-Geschäft zu verschmelzen. +++ Am 30.03. eröffnet Nordsee nach mehrwöchiger Umbauphase seine neu konzipierte Filiale in der Ludwigstraße 11. +++ April bis August, am ersten Mittwoch des Monats, von 17 bis 21 Uhr: Dann lädt Küchenmeister vor sein Ladengeschäft in der Wilhelminenstraße 21 zu „Wine After Work!“. Gefeiert wird open air bei Wein verschiedener Winzer, Snacks und Live-Musik – am 05.04. „irgendwo zwischen Jazz, Blues und Funk“. (ct) +++