HagenKrone
Foto: Peter Horn PhotoPR

Objekt: Nina Hagen (Berlin) + Wolf Biermann (Hamburg) | 16. + 17.10.1978 | Goldene Krone Darmstadt

Fotograf: Peter Horn

Hintergrund: 1978 in der Krone, die noch nicht lange ein Musiklokal ist. Der Saal knallvoll, das Publikum enthusiastisch. Auch Wolf Biermann, damals mit Ninas Mutter Eva-Maria Hagen liiert, ist da. Es ist heiß, Licht wird noch mit richtig viel Watt gemacht. Im grellen Spot: Nina Hagen, Star der Stunde, im vollen Einsatz, erst im Leoparden-Kunstpelz, dann im schwarzen Trikot, augenrollend, die Klappe aufgerissen bis zum Anschlag. Die (tollen) Mitmusiker im Schatten – kein Bild von ihnen gelingt.

Als der Fotograf sich mit seiner Bildstrecke am nächsten Tag in die Höhle der Löwin begibt, die mit den anderen in der „Bockshaut“ logiert, herrscht dort dicke Luft. Er platzt mitten in ein Beziehungsgespräch. Man sitzt in verschiedenen Ecken des Zimmers auf dem Boden. Alle sind neugierig auf die Bilder, und da muss der Fotograf gestehen, dass es von Nina gute Bilder gibt, aber nur von Nina: „Denn die einen steh’n im Schatten und die Andern steh’n im Licht.“ „Genau!“, sagt einer der Jungs, das sei der Knackpunkt.

Das „Unbehagen“ wird zum ironisch-zornig-mehrdeutigen Titel des zweiten Albums der Nina Hagen Band. Es wird ohne Sängerin eingespielt, um den Plattenvertrag zu erfüllen, der Gesang kommt später per Playback hinzu. Kurz darauf machen Ninas Ex-Schattenmusiker ihr eigenes Ding und haben verdienten Erfolg unter dem Namen „Spliff“.

BiermannKrone
Foto: Peter Horn PhotoPR

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