Entstaubt die CD-Player, pustet die Laufwerke durch– im März erscheint endlich der neue P-Sampler. Ende 2010 feierte bereits die erste Ausgabe unter dem Motto „Darmstädter Bands covern Darmstädter Bands“ tanzende Erfolge. Nummer zwei steht wiederum ganz im Zeichen Darmstadts und lässt Euch hören, was hiesige Musiker mit ihrem Zuhause verbinden. Den Sampler erhaltet ihr dieses Mal exklusiv in einer P-Sonderausgabe, die vom 29. Februar bis zum 7. März von hilfsbedürftigen Personen, unseren „Postboten“, als Straßenzeitung in Darmstadts Innenstadt verkauft wird. Montags bis Samstags, vorrangig zwischen 11 und 17 Uhr, werden sie sich auf den Weg machen, um das druckfrische Märzheft inklusive CD gegen einen Spendenbetrag von 1,50 Euro mit Euch zu tauschen. Zusätzlich werden an den gewohnten Auslagestellen wie üblich Gratis-Exemplare des P auslegen – nur eben ohne musikalische Beigabe.

Seit fast vier Jahren steht das P bereits für P-artys und gelegentlich auch für P-rotest. im März zeigt sich der (für uns) schönste Buchstabe des Alphabets nun ganz im Zeichen eines P-rojekts: Das P möchte mit Darmstadts Musikszene und Euch an einem Strang ziehen und seinen Beitrag gegen Armut und Vorurteile leisten, der dieser Tage besonders wichtig erscheint. Die Finanzlage hängt global völlig schief und Geld ist scheinbar nur noch zur Bankenrettung da. Die gesellschaftliche Schere driftet währenddessen immer weiter auseinander und schnappt gefährlich nach denjenigen, die es in der Gesellschaft ohnehin am schwersten haben. Soziale Ausgrenzung und Armut verbreiten sich auch hier und treffen viel zu oft auf Ignoranz und Wegschauen, zwei große Feinde einer ausbalancierten und fairen Gemeinschaft.

Was kann ein Stadtkulturmagazin dagegen tun? Es kann demonstrativ auf die Straße gehen – und das macht es auch. Und je mehr von Euch mitgehen, desto größer wird der Erfolg.

Das P wird tatkräftig vom Diakonischen Werk Darmstadt-Dieburg unterstützt, genauer vom Scentral, der Einrichtung für Drogenhilfe am Herrngarten, und dessen Abteilung Streetwork. Deren Mitarbeiter kennen die Szene obdachloser und bedürftiger Menschen in Darmstadt genau, so dass die Aktion an den richtigen Stellen greifen kann und mit dem Verkauf der Straßen-Ps auch denjenigen geholfen wird, die es wirklich brauchen. Bis zu zwölf Personen werden in gemeinsamer Suche zu P-Straßenverkäufern erkoren und mit unserem P-ostboten-Equipment ausgestattet, anhand dessen ihr sie leicht erkennen könnt: Alle Teilnehmer werden den unten abgebildeten dunkelblauen P-Rucksack mit Fähnchen tragen. Sicherheitshalber ein vorsorglicher Hinweis: Sollte jemand ohne P-Rucksack versuchen, euch ein Heft zu verkaufen, dem vielleicht auch gar kein Sampler beiliegt, so gehört diese Person nicht zur Aktion und das Heft ist auch nicht zum Verkauf bestimmt.

Alle Spendenbeiträge werden vollständig bei den Postboten bleiben. Die zu verkaufenden Hefte bekommen sie vom P geschenkt. Ziel des Projekts ist es vor allem, an den Barrieren in den Köpfen der Gesellschaft zu rütteln und bedürftige Menschen aus der Position des Bittstellers zu lösen, indem ihr ohne falsche Scheu auf sie zugeht, ein P mit Sampler kauft und manch einer vielleicht das ein oder andere Vorurteil im Gespräch verwerfen kann. Damit sich Darmstadt einem Stadtbild weiter nähert, das niemanden ausgrenzt und in dem alle füreinander einstehen.