Oder auch nicht. In stur wiederkehrenden Intervallen – wie gerade geschehen – wird das Stadtbild mit überlebensgroßen Abbildungen mehr oder weniger ansehnlicher Politiker verziert.

An allen Ecken biedern sich die Pappkameradinnen und -kameraden an, fordern, man möchte doch bitte sie wählen – und das in der Regel ohne Rücksichtnahme auf das ästhetische Empfinden des gemeinen Bürgers. Die Wahl ist vorbei und in geschätzten zwei bis drei Wochen werden die meisten Überreste auch wieder verschwunden sein. Da die Wahlwerbung in Darmstadt auf Amtsdeutsch „erlaubnisfrei“ ist, weiß auch niemand so genau, wie viele Plakate denn genau unser Stadtbild die vergangenen Wochen geprägt haben.

An dieser Stelle also eine kleine Retrospektive der Wahlplakate des letzten Bundestagswahlkampfes. Besonders hervorgetan hat sich die FDP. Erfreulicherweise nicht durch die Anzahl der Plakate, die schienen eher dünn gesät, sondern durch deren optische Wirkung. Aua! CDU und SPD befinden sich, so betrachtet, insgesamt im Mittelfeld, das Auge freut sich trotzdem darauf, dass Kandidatin und Kandidat bald wieder im Bundestag verschwinden. Die Grünen haben es geschafft, eine grafisch ansprechende, zeitgemäße Kampagne an den Start zu bringen, hatten allerdings Probleme mit der ungewollten Kombination ihrer Plakate und denen eines möglichen Koalitionspartners – sowie mit dem Rotstich im Bild ihrer Kandidatin. Anders ist es bei den Linken: eher schlichtes Design, das nicht im Auge schmerzt, dafür tun dies aber die Slogans. Kämpft man wirklich um den Titel Spaßpartei 2.0?

Auf ein Neues in … wann ist eigentlich die nächste Wahl?

Fotos: Paul Gruen
Fotos: Paul Gruen