Zu sehen ist diesmal die Plastik auf dem noch neuen Georg-Büchner-Platz, die als einziges Überbleibsel von der vormals an diesem Ort befindlichen Georg-Büchner-Anlage geblieben ist. Die schwere Metall-Scheibe ist eingezäunt mit acht Bauzaun-Elementen.

Hierbei handelt es sich um eine neue Strömung der Streetart. Ähnlich wie auch schon an der Darmbachrinne vor dem Darmstadtium geschehen, stellen unbekannte Künstler bei Dunkelheit Absperrelemente auf. Sie nutzen diese, um Skulpturen oder architektonisch prägnante Elemente des öffentlichen Raumes vom Zugang durch Passanten abzutrennen. So stören sie die vom Künstler oder Architekten vorgesehene Interaktion der Öffentlichkeit mit dem Objekt und mischen sich auf diese Art in den Diskurs um den öffentlichen Raum ein.

Da die dabei verwendeten Elemente normalerweise zur Absperrung an Baustellen zum Einsatz kommen, nimmt der Passant die Installation nicht auf den ersten Blick als eine solche wahr. Es ist eine dezente Form der Streetart, die Kunst bleibt im Hintergrund. Im krassen Gegensatz dazu steht der Aufwand des Künstlers. Neben der Beschaffung der Absperrelemente müssen diese auch zum Ort der Installation gebracht und aufgestellt werden. Aufgrund von Größe und Gewicht kann deshalb auch davon ausgegangen werden, dass es sich eher um ein Künstler-Kollektiv als um einen alleine handelnden Künstler handelt. Bleibt abzuwarten, welche weiteren Installationen in der Stadt noch auftauchen werden.

Foto :Paul Gruen
Foto: Paul Gruen