Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Was ist denn beim Großziehen Ihres Filiuses aus den Ruder gelaufen? Ich weiß, Sie waren ein vielbeschäftigter Fußballfanat, aber scheinbar war Ihre Frau mit der alleinigen Erziehung Ihres Sohnes Matthias mittelschwer überfordert!

Dem Jungen den Namen eines der Apostels zu geben, reicht nun mal nicht aus, um aus ihm einen guten Menschen zu machen. Ständig dieser harte, vor Unzufriedenheit sogar die eigenen Augenbrauen abstoßende Gesichtsausdruck. Ging das schon – als er noch aktiver war – nur bei Teilen der Fußballbegeisterten durch, weil er so erfolgreich war, muss man – seit er Trainer und Funktionär geworden ist – schon selbst ein Stinkstiefel sein, um den Typ sympathisch finden zu können. Welch Fehlbesetzung als führender Repräsentant des deutschen Fußballbundes er doch darstellte, als er noch in Diensten des DFB war. „Jetzt bei den Bayern ist er da, wo er hingehört“, mögen Gegner des FCB denken und fühlen – und doch ist es selbst für dortige Verhältnisse ein gehöriges Pfund, jemanden mit einer solch durch und durch negativen Aura zu beschäftigen.

Herr Sammer (senior), Ihr Sohn sollte lieber die Ordnung in Ihrem örtlichen Kleingartenverein aufrecht erhalten, denn da passt er wunderbar hin! Böser Hausmeister! Aber vielleicht wollten Sie ihm ja auch nur solche Dinge mitgeben, die dafür nötig gewesen wären. Dann ist Ihnen das perfekt gelungen. Bei dem würde kein Kind es wagen, auf dem Rasen zur Mittagszeit Fußball zu spielen. Schade nur – und wahrscheinlich den Gesichtsausdruck Ihres Matthiases begründend –, dass Fußballer genau das am liebsten tun.