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Foto: Jan Ehlers

Die Automobilindustrie sollte Entwicklungen hinsichtlich eines selbstlenkenden Pkw zügig vorantreiben, damit die Leute während der Autofahrt in Ruhe Kurznachrichten checken und versenden können.

Wenn der Mensch nicht ständig online ist und sein Dasein mit Abwesenden teilen kann, scheint er nicht mehr zu spüren, dass er tatsächlich Spuren in dem Leben anderer hinterlässt. Er scheint sich selbst nicht mehr zu spüren! Ist whatsappen das Ritzen der Gegenwart? Nein, das haben Selbstverstümmler nicht verdient. Außerdem lahmt der hinkende Vergleich, denn tippend und lesend in die sich seit 60 Metern in entsprechendem Tempo nähernden, frisch operierten Beine eines Rollstuhlfahrers hineinzulaufen, ist erbärmlich. Vor Autos laufen auch, man ist doch keine fünf mehr!

Die bereits angesprochene Automutilation hingegen ist traurig. Aber die Sachen in den Autos, das ist nun mal das, worum es hier geht. Handy in der Hand, Blindflug! Wenn so etwas verkehrsstrafrechtlich nicht schwerer geahndet wird, ist das unfair gegenüber in Sexhefte starrende Trucker, die schließlich auch nur was in der Hand haben. Oder Leute, die während der Fahrt Currywurst mit Pommes essen.

Was ist denn mit dieser neuen Handybrille? Die könnte beide Seiten entlasten, Hustler-Leser und Hyperkommunikations-Kranke. Nee, geht nicht. Man könnte zwar so dem einen eine derbe MILF an den Straßenrand zaubern, aber tippen kann der andere seinen Nachricht dann immer noch nicht. Lesen kann er sie, ja, aber … Also doch Spracherkennung? Was mach ich mir überhaupt Gedanken um wichsende Trucker und Wixer, die tippen? Es gibt Schlimmeres … bestimmt, irgendwo.