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Foto: Stefan Holtzem, www.holtzem.com

Langsam weicht die Angst vor allzu krasser Veränderung vorsichtiger Zuversicht. Der Umbau des „Merck-Stadions am Böllenfalltor“ ist ja längst beschlossene Sache, die dafür nötigen (mindestens?) 27,6 Millionen Euro scheinen eingesäckelt. Zu 98 Prozent. Nach Darstellung aller Beteiligten geht es praktisch nur noch darum: Wie wird umgebaut? Und wie wird das neue alte Stadion aussehen?

Vor den Antworten auf diese Fragen graut es manchem Hardcore-„Lilien“-Fan. Zum Beispiel dem, der seit Jahren liebend gern auf der Gegengeraden steht, traumhafte Sonnenuntergänge genießt und es sich mit Stolz geschwellter Brust „in die Bratwurst reinregnen lässt“ (Zitat: „Lilien“-Präsi Rüdiger Fritsch). Ach so, der wässrige Geschmack kam vom Regen? Das lag gar nicht an der Wurst?

Wie auch immer. Eine aktuelle Entscheidung von Stadt und Verein jedenfalls nährt die Zuversicht, das mit dem Stadion könnte doch ein gutes Ende nehmen: Das „Fanbündnis Bölle – Tradition trifft Zukunft“ ist seit Anfang September offiziell vollwertiges Mitglied der – nennen wir sie mal – Stadion-Plan-Kommission. Ein Fanbündnis-Vertreter wird sogar in der Jury sitzen, die voraussichtlich Mitte 2015 den Siegerentwurf des europaweiten Architekturwettbewerbs für den neuen „Lilien“-Tempel küren wird.

Danach beginnt der Umbau, an dem hoffentlich auch Fans aktiv mitwirken können. Kontakte zum 1. FC Union Berlin, einem Vorbild in Sachen Fanbeteiligung, sind bereits geknüpft worden. Im Sommer 2015 soll Um-Baubeginn sein, zum Anpfiff der Saison 2016/17 dann das neue, rund 18.000 Besucher fassende „Bölle“ eröffnet werden. Es wird ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn. Mit restaurierter „Dugena“-Uhr.

Und erhaltenen Fluchtlichtmasten? Spieler-Einlauf durchs Marathon-Tor? Möglichst vielen echten Stehplätzen statt Klappsitzen? Durchgängigem Fanblock, ohne „Mundlöcher“? Möglichst niedrigem Tribünendach für eine verdichtete Geräuschkulisse? Ohne „tote Ecken“, also ohne Plätze in den unbeliebten Stadionecken, stattdessen dort: Räume für Fanprojekte, für Hausmeister, fürs Nachwuchsleistungszentrum, einen Kindergarten? Ohne engmaschige, scharfkantige Zäune und wenig Regulierungswut, dafür mit genug Platz für Fahnen, Banner und Treffpunkte der Fans? Ohne Bezahlsystem mit aufladbaren Karten, dafür mit fußballtypischen Speisen und Getränken? Rollstuhlfahrerplätze im Innenraum und auf der Tribüne? Diese praktischen wie klugen Fragen stellt das „Fanbündnis Bölle“. Für ein zeitgemäßes, aber fanfreundliches, traditionsbewusstes und bezahlbares neues „Merck-Stadion am Böllenfalltor“ – ein Stadion „mit Ecken und Kanten, das keine Schönheit sein muss, dafür aber Charakter hat“.

www.bölle.de

 

Wunderschönes „Bölle“-Poster

Oben findet Ihr unser wunderschönes „Bölle“-Poster abgebildet (liegt der P-Ausgabe 68 bei), das eine Hommage an das „alte“ Städtische Stadion am Böllenfalltor darstellt. Der „Sunset Böllevard“ wurde vom Darmstädter Fotografen Stefan Holtzem eingefangen – beim DFB-Pokalspiel SV Darmstadt 98 gegen VfL Wolfsburg am Sonntag, dem 17.08.2014 (4:5 nach Elfmeterschießen, 13.900 Zuschauer).

www.holtzem.com

www.sv98.de/verein/stadion.htm

www.de.wikipedia.org/wiki/Merck-Stadion_am_Böllenfalltor

 

Oh Lilie, oh Lilie, oh Lilie …

So, 05.10., 13.30 Uhr: SV Darmstadt 98 – Fortuna Düsseldorf

Fr, 17.10., 18.30 Uhr: VfL Bochum – SV Darmstadt 98

Mo, 27.10., 20.15 Uhr: SV Darmstadt 98 – 1.FC Nürnberg

Sa, 01.11., 13 Uhr: 1. FC Heidenheim – SV Darmstadt 98

Sa, 08.11., 13 Uhr: SV Darmstadt 98 – RB Leipzig

www.sv98.de