Foto: Declaration of Santo
Foto: Declaration of Santo

Es ist in Darmstadt nur schwer möglich, den Bands und Projekten des Declaration-of-Santo-Labels noch nicht über den Weg gelaufen zu sein: Die Lokalpatrioten pilgern alle Jahre wieder zum Weinachtskonzert von The Dass Sägebett in die Krone, die Fußballfans hegen zu Hause den Lilien-Sampler (und zwar den einzig wahren, nicht den mit dem Saga-Sänger) und der Rest hat das Keyboard-Kamikaze-Duo Bormuth im Bus bei der „Nacht der Clubs“ erlebt. Wer wissen will, was dieses merkwürdige Völkchen so antreibt, der ist nach der Beantwortung der folgenden 13 Fragen durch Labelmacher Gerry Wrede schlauer.

 

Woher kommt der Name „Declaration-of-Santo“?

Es gibt da solche italienischen Filme über bizarre reale Begebenheiten, die hießen immer irgendetwas mit „Mondo“ oder „Santo“. Deshalb heißt unser Label auch „Declaration of Santo“ und unser Leitspruch „Unsere Nachricht ist Mondo“. Das steht für die Regeln des „Unglaublich, aber wahr‘“.

Seit wann existiert das Label?

Seit 1992.

Warum wurde es gegründet?

Zum Vertrieb der eigenen Musik. Bis heute stammen fast alle Tonträger von Bands der beteiligten Labelmacher [alle Mitglieder von The Dass Sägebett sind gleichzeitig „Labelchefs“, Anm. d. Red.]. Dazu gehören zum Beispiel auch Bormuth, Autoquartett oder Stahljustiz. Ausnahmen von dieser Regel sind nur Painting By Numbers, von denen Declaration of Santo eine sehr schöne Live-CD gemacht hat.

Wie viele Releases gibt es?

45

In welchen Auflagen sind sie erschienen?

Von 10 Stück bis 1.000 Exemplare

In welchen Formaten wird veröffentlicht und warum?

Die erste Veröffentlichung war eine Vinyl-7“-EP („Super die Frachter“ von The Dass Sägebett). Danach machten wir natürlich ein Vinyl-Album. Seitdem versuchen wir oft, ein Format herauszubringen, das wir noch nicht hatten. Natürlich gibt es auch CDs und auch DVDs, aber auch immer wieder Vinyl, zum Beispiel Picture-Disks. Die aktuell anstehende Veröffentlichung ist eine 10-Disketten-Box mit zehn Songs von Autoquartett, alle im Wav-Format und acht Sekunden lang. Mehr passt nicht auf so eine Diskette. MP3 kommt nicht in Frage, da glaube ich nicht dran. Es ist doch viel schöner, Tonträger zu besitzen und auflegen zu können. Alles andere ist anonym, zweite Kategorie. So wie früher mit den Kassetten: Die besten Lieder von den aufgenommenen Kassetten wollte man doch auch lieber selbst auf Vinyl besitzen.

Welche Platte der Musikgeschichte hättest Du am liebsten veröffentlicht?

Die „Killers“ von Iron Maiden. Die ist alles, was ich nicht kann, super Gitarren und sie klingt fantastisch.

Welche Platte der Labelgeschichte hättest Du am liebsten nicht veröffentlicht?

Ich stehe zu allen Veröffentlichungen, lediglich die „Das Leder“-EP finde ich wegen der Pressqualität nicht so gut.

Was ist der Label-Bestseller?

The Dass Sägebett „Morgen müsst ihr wieder Fische sein“. Ausverkauft.

Was ist deine Lieblingsplatte des Labels?

The Dass Sägebett „Super die Frachter“

Lieblingskünstler auf dem eigenen Label?

The Dass Sägebett

Lieblingskünstler allgemein?

Die Sparks. Die höre ich, seit ich 7 bin. Die haben ein eigenes Universum in sich. Viele Bands schicken mir Emotionen, aber die Sparks schicken mir Emotionen seit 33 Jahren.

Zukunftsperspektive für das Label?

Nahziel: Eine The-Dass-Sägebett-Doppel-LP. Fernziel: So lange ich kreativ bin und Musik mache, werde ich auch das Label machen. Wer in den Santo-Mondo-Kosmos eintauchen möchte, hat diverse Seiten zur Auswahl, aber die beste und umfassendste ist derzeit sicher die des Sägebett-Sängers Hardy Zech: www.meisterzech.de