wrede für p._09-2008
Grafik: Rocky Beach Studio

Prima, endlich die richtige Plattform, von der aus man mal auf folgenden Missstand hinweisen kann: Diavorträge über abgelegene, exotische oder kalte Gegenden – und ihre Bewerbungen!

Bald kommt wieder die Zeit, in welcher die wenigen den lokalen Untergründlern und Kleinstveranstaltern zur Verfügung stehen- den Plakatiermöglichkeiten mit riesigen Farbplakaten über Dia- Superscope-Achtfachprojektor- Lebensberichte aus Island, Afrika, Norwegen, Neuseeland etc. nicht nur vollgeklebt, sondern vor allem auch überklebt werden. Ich habe nichts gegen Diavorträge, vor allem nicht gegen amateurhafte, aber gegen Giganto-Equipment Veranstalter, welche konsequent den örtlichen Künstlern eine ihrer wenigen und zudem besten Werbemöglichkeiten nehmen: das liebevoll gestaltete Plakat!

Man kann doch nicht einfach, unter Mühe ersonnene Hinweisschilder auf Travestie-Punk-Benefiz-Jazz-Irgendwas-Veranstaltungen, von Leuten, die hier leben, überkleben mit kiloweise importierten Farbfotos von irgendwelchen jedwie gearteten Idyllen!

Wenn irgendwas das Stadtbild verschandelt, so doch wohl die immergleichen Paradiesplakate, die unsere schöne Stadt zum billigen Photodiscounter herabwürdigen. Und – werte Freunde der Eventgastronomie – schlagt doch nicht in die gleiche Kerbe: Hängt eine komplette Reihe „Norwegen – Versoffenes Paradies“ am Lattenzaun, kommt die lokale Großdisco oder sonstwer und ruck, zuck sind es vierzig Meter Caipi-Party. Das ist doch ein dämlicher Teufelskreis, immer hintereinander herrennen und Ressourcen verschwenden! Lasst doch allen ihren Platz und klebt sozial! Für Diaveranstaltungen von mir aus ums Liebighaus herum und ansonsten, wo noch Platz ist. Oder noch besser, Ihr Kommerziellen: Nutzt einfach die Objekte der Städtereklame!