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Grafik: Rocky Beach Studio
Der beste Bandname, der mir seit langem untergekommen ist, lautet „Vierzehn“. Die hatten die deutsche Originalversion von „Another Brick in the Wall“, „Stein um Stein“, aufgenommen. Ich habe eben noch mal geschaut, ob der Texter vielleicht Vierzehn mit Nachnamen heißt, aber er heißt Horst-Herbert Krause!

Andere geben sich nicht so viel Mühe, dem Konsumenten Deutbares zu präsentieren. In der DJ-Szene sind Verballhornungen des eigenen Namens als Pseudonyme beliebt. Der Begriff Verballhornung ist auch insofern richtig, als dass Kanal-Telemedial-Astro-Weirdo Thomas G. Hornauer am Orange-Table einst die Vergabe und das Annehmen von Spitznamen, ich möchte schon sagen, verteufelte. Mousse T und A.Lee sind solche Fälle.

Peter-Alex-Önder, ein HipHop-Trio aus Wien, gibt’s wohl leider bislang nicht, von einem russischen Trancehouse-DJ namens I-Goa ganz zu schweigen. Aber aus Caroline Catharina Müller wurde C.C. Catch, Erna Strube nannte sich irgendwann Joy Fleming, und ein gewisser Ronald Keiler bekam sein Pseudonym sicherlich, als er angesoffen bei einer Plattenfirma anrief und die Sekretärin „Roland Kaiser“ verstand.

Das ist aber noch zu toppen gewesen: Neulich, ich schaltete gerade um zu einem Fernsehfilm, in dem alle doofe Spitznamen hatten, aber der eine nannte sich „Klaus von Punaany“! Da hab ich wirklich laut lachen müssen. So was fällt einem am allerbesten selbst ein. Ist mir aber nicht! Sicherlich werde ich von Redaktionsseite gefragt werden, warum einen der Name zum Lachen bringen sollte. Ich bin jedoch nicht bereit, den Zusammenhang zwischen dem jamaikanischen Slang-Ausdruck für das weibliche Geschlechtsteil und dem phonetisch harmonierenden Namen eines SPD-Ex-Ministers emotional zu erklären. Meinen eigenen Auflege-Namen habe ich übrigens aus der Lindenstraße. Dr. Dresslers Putzfrau kam rein, der Doktor drehte sich zu ihr um und fragte: „Was ist denn, Chromo?“. Da dachte ich, DJ Chromo klänge ganz gut … und politisch korrekt wär’s auch.