Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Seit nunmehr einigen Ausgaben dieser von mir hoch geschätzten Gazette befindet sich auf dieser Seite ein mit meinem Text korrespondieren sollendes Foto. Ob das wirklich Not tut, lieber Leser – ich weiß es nicht.

Nun, dann soll es in dieser Kolumne heute um Hakenkreuz-Arrangements aus Salatgurken auf tomatenvermatschten spanischen Campingtischen gehen, um Gesichter uralter faltiger Menschen im Angesicht des eigenen Todes sowie um kotverschmierte Penisse. Ich bin gespannt auf die Koexistenz mit dem Schnappschuss nebendran oder drunter. Denn eigentlich wäre mir eine schicke Werbeanzeige vom Salat-Schäfer, Apfelwein Heist oder Leder-Möser lieber. Lustigerweise lagen alle drei in der Nieder-Ramstädter-Straße nebeneinander, dummerweise existiert keines dieser Geschäfte mehr.

Existieren tut, aber keinesfalls in meine Nähe gerückt werden darf diese seit ein paar Jahren existierende Currywurst-Franchising-Kette! Bei uns findet man sie am Kaufhof. Dort gerieren dem Heranwachsendenstatus gerade entflohene Mitarbeiter sich so, als wäre „Wurst braten und Currysoßen draufschütten“ etwas wirklich künstlerisch Wertvolles. Aber Paprikawürste haben sie keine auf dem Grill liegen! Dabei weiß doch jeder (außer den 6.000 Nerds von der TU, die dort täglich ihr Bafög lassen), dass a) Darmstadt eine Paprikawurst-Stadt ist, und b) Currywurstverkäufer mindestens 46 Jahre alt sein müssen. Die beste Currywurst gab es in unserer geliebten Stadt übrigens an der Bude Heidelberger-/ Ecke Hermannstraße. Dort wurde auch von dem freundlichen Budenwirt, der stilecht den Wagen mit seiner Gattin betrieb, noch die Mundseite der Coladose mit einer Papierserviette abgewischt, bevor er sie freundlich über den Tresen reichte. Doch auch dieser Laden ist lange Vergangenheit, und keinesfalls will ich Sterbebilder des lieben Wirtes im Umfeld dieses Textes ausmachen müssen.