wrede für p_trampen
Grafik: Rocky Beach Studio

Wieso stirbt das Trampen aus, wo doch der Lebensraum der Spezies Tramper offensichtlich immer größer wird?

Nur auf Raststätten sieht man sie noch, verwegene Gestalten mit großen Rucksäcken, und ab und an nachts vorm Steinbruch Richtung heimwärts, ich nenne sie mal Lokal- trampende. Das ist mein Metier, ich halte noch immer den Daumen raus, so ich weiter als ein paar Meter laufen muss und auf das Rad aus verschiedensten Gründen verzichten mag: zu den Lilien, zu den Eltern, zu Freunden im Odenwald, immer Daumen raus und es klappt. Klar, es dauert manchmal schon etwas länger, aber dann läuft man halt dabei in die Richtung, in die man eh muss und bleibt stehen, so sich ein Fahrzeug nähert.

Es ist heute ja auch viel sicherer als früher. Dank Handy ist man ja nicht allein mit seinem Wissen über das amtliche Kennzeichen, da wird kaum einer einen Übergriff wagen. Auch Pfefferspray ist leichter zugänglich. Weniger zugänglich als früher sind allerdings die jungen Autofahrer, früher Garanten für eine freundliche Mitnahme, haben sie heute Angst, jemanden in ihrem geleasten 20.000-Euro-Kleinwagen mitzunehmen. Dafür springen aber die Älteren gerne in die Bresche und bringen Dich, wohin Du willst, schneller als die Heag – und interessanter allemal. Höhere Aktivität und Akzeptanz der Tramperszene würde pendlermäßig auch Großes für unsere Umwelt vollbringen. Meine ich. Was meinen Sie? Halten Sie doch mal da vorne an und lassen uns drüber reden.