Gesa Emde und Mirko Krizanovic, Galerie „Pas de Deux“. St. Marie-en-Chanois, Südvogesen/Frankreich, 2012Foto: Mirko Krizanovic
Gesa Emde und Mirko Krizanovic, Galerie „Pas de Deux“. St. Marie-en-Chanois, Südvogesen/Frankreich, 2012Foto: Mirko Krizanovic

Wie visualisiert man Menschenrechte? Diese Frage beantwortet der renommierte Fotojournalist Mirko Krizanovic in der „Arkade der Grundrechte“ des neuen Landgerichts am Mathildenplatz in Darmstadt. Wer aufmerksam – und den Blick nach oben gerichtet – den öffentlichen Gang zwischen Bismarckstraße und Luisenplatz entlangläuft, sieht seine beeindruckenden fotografischen Interpretationen der 21 Artikel des Grundgesetzes. Krizanovic war prädestiniert für diese Auftragsarbeit aus dem Jahr 2006. Der 55-Jährige hat als Fotojournalist die Welt gesehen und war 18 Jahre lang in Krisengebieten rund um den Globus unterwegs. In Darmstadt führt er bis heute ein Atelier. Mit seiner Frau, der Malerin Gesa Emde, lebt er in den Südvogesen. Ein Besuch.

Sainte-Marie-en-Chanois, das kleine Städtchen in den Südvogesen, wirkt ein wenig wie aus der Zeit gefallen. Die schmale Schotterstraße neben dem Friedhof führt direkt in den Wald. Dort, in dieser fast unberührten Landschaft, steht das Haus von Mirko Krizanovic. Leger gekleidet, in kurzer Hose und T-Shirt, mit halblangen Haaren und einem charmanten Lächeln steht er vor der Eingangstür. Eine Katze streicht um seine Beine. „Ich gebe Edi, unserem Wildkater noch sein Futter.“

Die Einrichtung des Hauses spricht eine deutliche Sprache: Qualität und Stil. Die Galerie, in der Krizanovic und Emde ihre Werkschauen präsentieren, bietet eine Atmosphäre von Kreativität und Authentizität. Krizanovic legt den Schwerpunkt seiner Fotografien auf die Menschen und deren Lebenswelten. Seine Arbeiten zeigen eindrucksvoll, meistens in Schwarz-Weiß gehalten, stille aber gravierende Momente. Ihm gelingt auf außergewöhnliche Weise Bildinhalt und Bildausschnitt mit formalen Kriterien wie Perspektive und Bildkomposition zu verknüpfen. Dadurch gewinnen seine Aufnahmen eine zeitlose, universelle Gültigkeit.

Das schwarze Ledersofa in der Galerie ist bequem und praktisch. Krizanovic nutzt die Lehne als Abstellplatz für den Aschenbecher. Er dreht sich gedankenverloren eine Zigarette und sagt: „Die wirtschaftliche Situation in Jugoslawien war 1969 sehr angespannt, deshalb arbeitete mein Vater in Deutschland. Am Weihnachtsabend kam er zurück, mit einem NSU Prinz voller Geschenke. Ganz tolle deutsche Produkte.“ Die Eltern beschließen mit der gesamten Familie für ein paar Jahre nach Deutschland zu ziehen, um Geld zu verdienen. Mirko, damals zehn Jahre alt, und seine Schwester Jelena, fünf Jahre, müssen die Entscheidung ungefragt mittragen. Ab Januar 1970 leben sie zunächst in Griesheim, danach in Eschollbrücken bei Darmstadt.

Die Maler in der Schirn, Gemälde von Guido Rein, Kunsthalle Schirn. Frankfurt/M., 1988 Foto: Mirko Krizanovic
Die Maler in der Schirn, Gemälde von Guido Rein, Kunsthalle Schirn. Frankfurt/M., 1988 Foto: Mirko Krizanovic

Die erste Assoziation mit der Fotografie

„Meine Mutter hat viel gearbeitet und ist als Fotolaborantin immer in der Dunkelkammer verschwunden, ich habe sie oft sehr vermisst. Von daher hatte ich kein Interesse an der Fotografie“, sagt Krizanovic und lächelt. Er macht den Realschulabschluss und geht auf die Darmstädter Martin-Behaim-Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung. Nach der elften Klasse spürt er: „Das ist nicht mein Weg, ich war ein Suchender.“

Gelegenheitsjobs als Schildermaler für Supermärkte ermöglichen den Broterwerb. Er erwirbt den Taxischein, parallel dazu absolviert er zwei Jahre lang die private Bénédict School, eine internationale Sprach- und Business-Schule in Darmstadt. Hier lernt er auch seine spätere Frau, Gesa Emde, kennen. Grund des Schulbesuchs ist, als Wehrpflichtiger nicht in die jugoslawische Armee eintreten zu müssen. Er versucht die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen, was nach einigen Schwierigkeiten gelingt. 1980 wird Krizanovic aus der jugoslawischen Staatsbürgerschaft entlassen.

Plötzlich hat es „klick“ gemacht

Die Canon-Fotoausrüstung eines Taxifahrer-Kollegen begeistert Krizanovic. Fasziniert von den Möglichkeiten, die diese Kamera bietet, macht es bei ihm plötzlich „klick“. Seine ersten „Gehversuche“ gelingen mit einer alten Pentax MX. Ein befreundeter Journalist des Darmstädter Tagblatts braucht fotografische Unterstützung. Krizanovics Auftrag lautet: Fotografiere die Rodgau Monotones im Dieburger Biergarten. „Auf der Bühne schwierige Lichtverhältnisse, anschließend bis vier Uhr morgens, in einer kleinen Dunkelkammer in Dieburg, drei Bilder zur Auswahl im vorgegebenen Format entwickeln und diese dann noch bis fünf Uhr morgens in den Briefkasten des Darmstädter Tagblatt zu stecken, ist sehr abenteuerlich“, erinnert sich Krizanovic und seine Augen leuchten.

Die Auftragslage wächst kontinuierlich und er beschließt mit dem Taxifahren aufzuhören. Dann die Enttäuschung: Das Darmstädter Tagblatt erscheint ab Sommer 1986 nicht mehr. Das Medium Fotografie lässt ihn dennoch nicht los. Krizanovic weiß, dass ein gutes Foto die perfekte Bildkomposition braucht und dem Publikum Eindringliches liefern muss. Er kauft sich Bücher von Andreas Feininger, Henri Cartier Bresson und anderen Größen der Magnum-Foto-Agentur, saugt die Bilder und das Wissen der Fotografen auf, studiert jedes Detail ihrer Ausführungen. Das Berufsbild eines Fotojournalisten bekommt eine verführerische Qualität. Die Freiheit umherzustreifen, Motive zu sammeln, etwas zu erleben und dabei auch noch Geld zu verdienen, fasziniert ihn.

Die Rhein-Main-Zeitung, Lokalausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), gibt Krizanovic einen Auftrag. Schnell folgen weitere. Nach kurzer Zeit lädt ihn der stellvertretende Chefredakteur Gerd Lobin zum Gespräch ein. „Ein wunderbarer Mensch, Journalist alter Schule und nebenbei Kinderbuchautor“, sagt Krizanovic voller Hochachtung. Lobin, von Krizanovics Arbeiten begeistert, engagiert ihn als Fotograf. Es dauert nicht lange, bis die FAZ ihm einen Redaktionsfotografenvertrag anbietet. Ab 1987 arbeitet er mit Barbara Klemm und Wolfgang Haut zusammen. Beide fördern den jungen Krizanovic mit Solidarität und wertvollen Hinweisen.

Tschetschenen demonstrieren vor dem Präsidentenpalast gegen die russischen Besatzer. Grosny, Tschetschenien, 1996 Foto: Mirko Krizanovic
Tschetschenen demonstrieren vor dem Präsidentenpalast gegen die russischen Besatzer. Grosny, Tschetschenien, 1996 Foto: Mirko Krizanovic

In die Krisengebiete dieser Welt

Von 1988 bis 2006 treibt es ihn immer wieder in die Krisengebiete dieser Welt, vor allem nach Afrika und in die ehemaligen Staaten des Ostblocks. Krizanovic ist allerdings keiner, der dem Elend plakative Momente entreißt. Oft läuft er abseits der Kollegenpfade. Entweder klagt er auf stille, dennoch eindringliche Weise an, wie 1989, nach der Ermordung der Ceausescus in Rumänien. Massengräber offenbaren das Unmenschliche. Oder seine Fotografien zeigen den normalen Alltag der Menschen, die unter unwürdigen Lebensbedingungen existieren müssen.

Zum harten Kern der weltweit 200 Kriegsfotografen, die den Krisenherden hinterher reisen, zählt Krizanovic nicht. Er versucht das Risiko abzuwägen, hat sich nie in Kamikaze-ähnliche Zustände manövriert. „Meine ersten Feuertaufen waren der Balkan und die rumänische Revolution. Ich hatte einen Auftrag und wollte auch darüber berichten“, sagt er, „natürlich gab es kritische Situationen. Wenn der einen Kopf größere, zwölfjährige Kindersoldat in Ruanda, vollgepumpt mit Drogen und blutunterlaufenen Augen, das Gewehr im Anschlag als Grenzposten patrouilliert und du an ihm vorbei musst, weißt du nicht, was passiert. Deine Körpersprache, die Sprache der Augen, das eigene Verhalten spielen eine große Rolle.“ Angst hat Krizanovic 1991 auf dem Balkan, in Slowenien. Er fliegt im Auftrag der FAZ nach Ljubljana, obwohl Belgrad am Vorabend die Bombardierung der Stadt androht. Seiner Intuition vertrauend beobachtet er die Kämpfe. Der angekündigte Luftangriff findet nicht statt.

Embedded

2003 und 2005 reist Krizanovic als „embedded journalist“ mit dem Bundeswehr-Konvoi in den Norden Afghanistans. Weder die Soldaten noch die Journalisten wissen, was im nächsten Dorf passiert. „Mit Bewaffneten unterwegs zu sein, ist immer eine Provokation und somit ein Risiko. Verantwortungsbewusste Menschen sind in diesen Situationen lebensrettend“, weiß der erfahrene Fotojournalist. Embedded Journalists, integrierte Medienvertreter, sind von einer Regierung oder dessen Militär zur Berichterstattung über bestimmte Projekte zugelassen. Gegner dieser Maßnahme kritisieren, dass Journalisten von der Regierung und dem Militär aufgrund von Zensur, Manipulation und Inszenierung lediglich als Sprachrohr für propagandistische Zwecke dienen. Krizanovic vertritt eine klare Meinung: „Das Militär ist die Autorität und mit denen gehst du da rein. Als freier Journalist kann man dort nicht mehr sorgfältig arbeiten. Wenn „embedded“ die einzige Möglichkeit ist, um diese Geschichten zu zeigen, ist das okay. Anja ist ein Beispiel dafür, dass man gute Bilder als embedded Fotojournalist machen kann. Sie ist der Nachricht gerecht geworden.“ Anja Niedringhaus war eine gute Freundin Krizanovics. Ihre Ermordung durch einen afghanischen Polizisten am 4. April 2014 in Afghanistan trifft ihn nach wie vor tief. „Ihr Tod macht mich sehr traurig.“ Er steht auf, öffnet die Tür der Galerie und lässt die nach Sommerregen riechende Luft herein.

Krizanovic reist embedded in Krisengebiete, wenn es keine andere Chance gibt. Nach Möglichkeit fährt er lieber alleine oder mit zivilen Organisationen. In Tschetschenien ist er mit Cap Anamur, Deutsche Not-Ärzte e. V., unterwegs. Sie bringen Hilfsgüter nach Grosny. „Die Tschetschenen sind sehr gastfreundlich. Sie übernehmen die Verantwortung für dich. Wenn draußen geschossen wurde, durften wir das Haus nicht verlassen, obwohl es unser Job war“, sagt Krizanovic.

„Meine Frau begegnet dem Beruf mit Sorge und großem Respekt. Sie hat alles mitgetragen, wofür ich ihr sehr dankbar bin“, sagt Krizanovic liebevoll. „Ich brauche sie an meiner Seite. Ihre Einstellung ist mir wichtig. Sie ist nach solchen Erlebnissen das Regulativ.“ Leid, Trauer und Schmerz abzulichten, die eigene Hilflosigkeit zu verarbeiten, fordern ihren Tribut. Mitte der 1990er Jahre überfällt ihn zuhause ganz plötzlich ein starker Weinkrampf. Nach einer halben Stunde ist alles vorbei – und kam seitdem nie wieder. „Ich habe genau gespürt: Da sitzt eine Altlast, die jetzt raus muss.“ Er begreift, dass er nicht sein Leben lang nur als Fotograf in Krisengebieten arbeiten will.

Die Welt muss sehen, was passiert

Eine Haltung zu vertreten und einen Standpunkt zu haben, ist bezeichnend für Krizanovic. „Mein Ziel ist, dem Anspruch der Wahrhaftigkeit gerecht zu werden. Eine Geschichte so zu erzählen, wie sie real stattfindet. Empathie und Feingefühl nicht vernachlässigen und den Menschen mit Anstand gegenübertreten. Manchmal ist es nicht schön, was man fotografiert. Aber es gehört zum Leben“, sagt Krizanovic in ruhigem, festem Ton. Die Trauer und Wut in den Augen der Leidtragenden und zugleich die Dankbarkeit, dass Reporter ihre Geschichten erzählen, sind sein Antrieb. Seelenskizzenbücher sind seine Fotos nicht: „Mein Gemütszustand ist etwas anderes als meine Sichtweise. Ich mache meinen Job. Die Welt muss sehen, was passiert.“

Seine Fotoreportage „Das jüngste Volk Albanien“ erscheint im vorletzten Heft des FAZ-Magazins, das ab Juni 1999 aus finanziellen Gründen nicht mehr erscheint. Doch an die Zeit als Freelancer erinnert er sich zwiespältig: „Ich würde das heute noch machen, aber du kannst die Geschichten einfach nicht so verkaufen, wie ich sie erzählen möchte.“ Verschiedene Eigenproduktionen im Bereich der künstlerischen Dokumentarfotografie bringen das investierte Geld nicht wieder herein. Die Autorenfotografie, also der persönliche, interpretative, aufklärende Stil, die Exklusivität: Diesen Anspruch pflegen heutige Print- und elektronischen Medien nur noch selten. Zu aufwendig und zu teuer.

Infanteristen der Zukunft – GPS-Daten leiten Bundeswehrsoldaten, im Rahmen von ISAF, zu ihren Zielen. Kundus, Afghanistan, 2005 Foto: Mirko Krizanovic
Infanteristen der Zukunft – GPS-Daten leiten Bundeswehrsoldaten, im Rahmen von ISAF, zu ihren Zielen. Kundus, Afghanistan, 2005 Foto: Mirko Krizanovic

„Ich lebe nicht im Konjunktiv“

Auch der Umgang mit Fotografien im Internet beschäftigt Krizanovic. „Einige dieser Bilder sind nicht schlecht, aber sie sind zum größten Teil Massenware“, sagt er enttäuscht. „Der Springer Verlag baut ein ganzes Netzwerk auf für Leute, die irgendwo irgendwas ablichten. Dafür gibt es dann 50 Euro und sie sind stolz, dass ihr Name unter dem Bild steht. Die Redaktionen besitzen so Unmengen von Aufnahmen, in denen sie oder potentielle Käufer wühlen können. Aber es hat, wie alles im Leben, zwei Seiten. Die Revolution im Norden Afrikas, sie wäre ohne Internet, ohne Handys, ohne diese schnelle Kommunikation nicht möglich gewesen. Das sind positive Aspekte des Mediums der heutigen Zeit. Für den klassischen Fotojournalismus ist das der Untergang – aber ich lebe nicht im Konjunktiv, das Leben ist so wie es ist“.

Aufgrund seines Renommees ist die Auftragslage gut. Krizanovic arbeitet für freie Arbeitgeber und seit 1987 als Fotograf und Illustrator für die Herbert Quandt Stiftung in Bad Homburg. Unter dem Leitsatz „Führungsverantwortung in einer globalisierten Welt“ hat sich die Stiftung dem Ziel verpflichtet, einen Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes zu leisten.

Das Haus im Wald

Für sein persönliches Glück braucht Krizanovic nicht viel. „Einen Ort, an dem ich mich wohl fühle, einen Job, der mich ausfüllt, und einen Menschen, der mich unterstützt und liebt“. Freiräume, grandiose Landschaften und urwüchsige Natur sind für ihn und seine Frau Gesa eine wichtige Quelle des Lebens und der Inspiration. 1999 kaufen sie ein ehemaliges Bauernhaus in den Südvogesen. Das Anwesen mit Weiher ließ erahnen, dass hier viel Arbeit auf sie wartete. Umgeben von zweieinhalb Meter hohem Adlerfarn, Brennnesseln und dichtem Wald war der Vorplatz des Hauses eine Steinwüste und ein Sammelplatz für Jäger.

Sie pendeln zehn Jahre zwischen ihrem Wohnort Darmstadt und Frankreich. Die Aufenthalte in der Natur gewinnen immer mehr an Bedeutung. Vom Sitzen am Rechner erschöpft ist die intensive Beschäftigung in der zwei Hektar verwilderten Außenanlage ein willkommenes Kontrastprogramm. Hektik oder Aktionismus sind hier nicht gefragt. Der Wald gibt das Tempo vor.

Das Haus, in den ersten Jahren eher Nebensache, entfaltet allmählich seine Wirkungskraft. Krizanovic und seine Frau entwickeln Perspektiven, um sich hier ein neues Leben aufzubauen. Viel Logistik ist nötig. Eine Satellitenleitung komplettiert das adäquate Wohnen und Arbeiten. Die aktive Verbindung mit den Kommunikationsmedien muss sein. Krizanovic gibt in der idyllischen Waldlage Photo-Workshops und bietet Print-Sessions und spezielle Schwarz-Weiß-Reportagen an. Emde leitet Kurse für Malerei, Aquarell und Radierung.

„Es erfordert eine genaue Analyse, wie wir unseren verschiedenen Ansprüchen gerecht werden, auch in Hinsicht auf die drei Gästezimmer im Haus. Wir müssen repräsentieren, sonst sieht niemand unsere Arbeiten“, sagt Krizanovic und holt tief Luft, „die Organisation ist immens, manchmal möchte ich mich in den VW-Bus setzen und wegfahren, so wie früher.“ Dieser aufkeimende Wunsch unterliegt der Realität, sonst übernimmt die Natur schon nach einigen Tagen wieder die Alleinherrschaft.

„Pas de Deux“

„Wir haben uns immer umeinander bewegt, wir tanzen unser Leben“, sagt Gesa Emde, „deshalb heißt unser Haus ‚Pas de Deux‘ “. Tanz zu zweit. Seit 1980 ein Paar verliert die Freiheit in all den Jahren nicht ihren positiven Wert: „Ein erfülltes Eigenleben war uns immer wichtig“, sagt Emde und dreht sich eine Zigarette. „Er hat dafür gebrannt, in Krisengebieten unterwegs zu sein. Soll ich sagen: Lass es bleiben? Das geht nicht, dann wäre er nicht mehr derselbe Mirko gewesen.“ Sie empfindet sich eher als die Technokratin in der Beziehung, während „Mirko seine Emotionen vor sich her trägt. Sachanalyse, Kommunikation, Großzügigkeit und Kompromisse prägen unsere Liebe“, sagt Emde. Sie ist froh, dass er nicht mehr die gefährlichen Reisen unternimmt. „Und wenn doch, wer bin ich, ihm das zu verbieten“? Vor zwei Jahren haben sie geheiratet.

www.krizanovic.com

 

Udo Nieper, Architekt des Neuen Justizgebäudes, führt eine Darmstädter Schulklasse durch die Arkade der Grundrechte. Darmstadt, 2008Foto: Mirko Krizanovic
Udo Nieper, Architekt des Neuen Justizgebäudes, führt eine Darmstädter Schulklasse durch die „Arkade der Grundrechte“. Darmstadt, 2008Foto: Mirko Krizanovic