Wenn Glück und Zufall sich treffen, schreibt das Leben die besten Geschichten. So war es auch bei Devaldes und ihrem Etui „Lino“.
Auf einer Kreativmesse in Frankfurt: „Es war schon Nachmittag und nicht gerade viel los an unserem Stand. Bis ein junges Mädchen in Begleitung ihrer Mutter auftauchte. Sie haben sich unsere kleinen Accessoires für das Büro angeschaut, aber besonders das Stiftetui ,Tubo‘ ist dem Mädchen aufgefallen“, erinnert sich Lina Devaldes, kreativer Kopf hinter dem Darmstädter Design-Studio für Grafik- und Produktdesign.
Anfangs wollte Sophia das Etui nur für ihre Schulstifte. Ein weiteres Argument für den Kauf war, das Täschchen auch als Aufbewahrung für ihre Diabetiker-Utensilien nutzen zu können. Diese Idee ließ Diplom-Media-Designerin Lina aufhorchen. „Wir saßen etwa zwei Stunden mit Sophia und der Mutter zusammen, sie machten Vorschläge, wie das Etui am besten als Aufbewahrung für Diabetiker konzipiert werden könnte. Zum Glück hatte Sophia Ihre Diabetikertasche – eine Art Kosmetikbeutel – mit Zubehör dabei und ich konnte mir so ein gutes Bild von den Anforderungen machen.“
Rund acht Millionen zuckerkranke Menschen leiden alleine in Deutschland an der Krankheit Diabetes. Sie müssen mehrmals am Tag ihre Zuckerwerte messen und Insulin spritzen. Mit „Lino“ möchte Devaldes für „mehr Flexibilität im Alltag mit ihrer Diabetiker-Routine“ sorgen, ohne dass Diabetiker dabei auf schickes Design verzichten müssen.
Bis zum fertigen Produkt dauerte es zwei Jahre. Neben Entwicklung und Recherche nahm vor allem die Suche nach einer geeigneten Produktionsstätte viel Zeit in Anspruch. Heute wird „Lino“ zu fairen Konditionen von Frauen in einer Fabrik in Bangladesh gefertigt. Ein weiterer Punkt, der Lina bei der Produktion sehr wichtig war.
Momentan ist das Diabetiker-Etui nur über den Online-Shop von Devaldes verfügbar, aber man arbeitet bereits daran, Kooperationen mit Fachhändlern und der Pharmaindustrie abzuschließen. Weitere Ideen für mehr Equipment, das Diabetikern den Alltag erleichtern soll, gibt es. Inspirationen dazu sollen Workshops mit Kindern liefern. „Sie haben geniale Ideen.“ So wie Sophia.
