Foto: Jan Ehlers

Wie gut, dass es Leute wie den Holzdesigner Jonas Nitsch gibt, die Dinge mit ihren eigenen Händen erschaffen. Vielleicht liegt in Zeiten von Digitalisierung und Massenproduktion genau darin das Geheimnis seines Erfolgs.

„Ich entwerfe und baue hauptsächlich Möbel und andere Gebrauchsgegenstände. Das heißt, dass ich zum einen viel Zeit im Büro und am Rechner verbringe, zum anderen aber auch viel in der Werkstatt stehe, was ein sehr schöner Ausgleich ist“, erklärt der sympathische 27-Jährige, der zwei seiner Stücke bereits an die Sammlung des Museums für Angewandte Kunst in Frankfurt verkaufen konnte.

Nach der Schule absolvierte Jonas in Darmstadt eine Ausbildung zum Tischler. „Ich habe es als höchst befriedigend wahrgenommen, sowohl mit dem Kopf als auch mit den Händen zu arbeiten. Tja, und dabei bin ich dann geblieben“, erinnert er sich. Nach der Mitarbeit bei anderen Kunstschreinern und dem Studium an der Werkakademie für Gestaltung in Kassel (mit seinem ersten Modell: dem Couchtisch „Ta-imo“) machte sich Jonas selbstständig.

Heute entwirft er für private Kunden und Firmen, achtet aber „immer sehr stark darauf, dass ich die Möbel größtenteils selber fertigen kann, also mit den Möglichkeiten, die mir zur Verfügung stehen.“ Nachhaltigkeit – optimaler Weise gepaart mit einer guten oder zeitlosen Gestaltung – sind für ihn „wichtig und zwingend notwendig“.

Sein Holz bezieht Jonas direkt aus dem Sägewerk in Michelstadt oder in Lorsch. Für die „Pott“-Dosen arbeitet er mit seiner Mutter, der Keramikerin Claudia Nitsch, zusammen, für die Platte des Beistelltischs „Tube“ mit einer Metallbaufirma, „die ebenfalls in Beienheim in der Wetterau neben dem Hof meiner Eltern sitzt“.

Entwerfen würde der kreative Lockenkopf gerne „ein universelles Werkzeug, das vielfältig, preiswert und leicht zu bedienen ist und mit dem sich jeder, der Lust hat, seine eigenen Möbel bauen kann“. Van Bo Mentzel und sein Buch „Hartz IV Möbel“ lassen grüßen. „Das ist ein spannendes Thema: die Menschen wieder mehr zum selbst gestalten und machen zu bewegen.“ Word!

www.jonasnitsch.com