DATypen Stefanie Werner
Foto: Antje Herden

„Jeden Morgen, wenn ich den Laden aufschließe, bin ich dankbar“, sagt Stefanie Werner. „Der Laden“ heißt „Suppkult Elisabeth“ und befindet sich in der Schulstraße 14. Den Blick über den charmantesten Innenhof Darmstadts mit den grünen Stühlen zum Turm der Stadtkirche schweifen lassend ahnt man, was sie meint.

Stefanie Werner wurde in Darmstadt geboren und verbrachte ihre Schulzeit im Schuldorf Bergstraße. Danach machte sie eine Kochlehre in einem kleinen, familiengeführten Zwei-Sterne-Restaurant in Rheinland Pfalz: drei Jahre, die ihre Liebe zu familiengeführten Häusern besiegelten. Danach ging sie einige Zeit in das Colombi Hotel nach Freiburg, um Events zu koordinieren. „Das Colombi ist das erste Haus am Platz. An einem Tag organisierten wir einen Familiengeburtstag, am nächsten den Richard Wagner Kongress mit 3.000 Besuchern. Und alles auf gleichem Niveau“, erzählt Stefanie. Diese Vielseitigkeit faszinierte sie. Um ihre Erfahrungen zu vertiefen, nahm sie anschließend eine Stelle in Köln im Excelsior Hotel am Dom an, auch dieses ein traditionsbewusstes, familiengeführtes Haus. 2003 kehrte Stefanie Werner nach Darmstadt zurück. „Es war Zeit, in einem eigenen Laden umzusetzen, was ich gelernt hatte“, sagt sie rückblickend. Ihre Mutter Christa, die 16 Jahre die „Schöne Aussicht“ in Stettbach im Odenwald geführt hatte, schlug vor, die „Familienidee Suppen in Darmstadt“, die sich seit vielen Jahren entwickelt hatte, umzusetzen.

Gemeinsam mit Christas Ehemann schauten sie sich unzählige Lokalitäten an. Ein ganzes Jahr ging ins Land, ein Jahr, in dem viel geplant, diskutiert und auch geheult wurde. „Aber das war gut, denn dadurch entwickelte sich unser Konzept immer weiter.“ Schließlich antworteten sie auf eine Chiffre-Anzeige und fanden den Ort, der es werden sollte. Damals noch als winziger Laden in dem relativ unbelebten Hof wurde am 3. Januar 2003 die Suppenbar eröffnet. Inzwischen hat „Suppkult Elisabeth“ diesen zu einem gern besuchten Fleck verändert: „Alles ist gewachsen – die Gästezahlen, die Ladenfläche und unsere Persönlichkeiten“, sagt Stefanie. „Ich glaube daran, dass passiert, was passieren soll.“ Inzwischen ist sie glücklich verheiratet und hat eine 15 Monate alte Tochter.

In diesem Sommer eröffneten sie und ihre Familie das „Gretchen“ – ein traditionelles Café am Spessartring in der ehemaligen Bäckerei Faust – der Name eine Reminiszenz an denselben. „Das Café war noch ein lang gehegter Traum.“ Schön, dass auch der erfüllt wurde, denn die hauseigene Backstube ermöglicht die Zubereitung wunderbarer Torten aus „echter Butter, Sahne und Eiern“ statt der üblichen Ersatzstoffe. Lecker.