Foto: Jan Ehlers
Foto: Jan Ehlers

Ein jeder, der schon einmal zu viel Alkohol getrunken hat, kennt diese doch äußerst unangenehme Begleiterscheinung: das Erbrechen. Diese und weitere Nebenwirkungen eines totalen Rauschs wie Magenkrämpfe, übles Unwohlsein und Schwindelanfälle werden vom Heiner (der sich augenscheinlich bestens mit Alkohol auskennt) mit folgenden unsinnigen Worten – vorherrschend: Verben – bedacht.

Übergibt man sich nach reichhaltigem Essen (in Verbindung mit hohem Alkoholkonsum), so spricht der Heiner von „breggele“ (= bröckeln). Es ist unschwer zu erahnen, warum gerade diese Umschreibung angewendet wird; ein Blick auf das Erbrochene gibt in den meisten Fällen Aufschluss.

„Kiwwele“ (= kübeln) wird nur im Falle reiner Alkoholzufuhr gebraucht, denkt der Heiner dabei doch an das Ausleeren eines Eimers mit übelriechender Flüssigkeit.

Das Wort „reihern“ (vom gleichnamigen Vogel) ist allgemein gebräuchlich. Da der Reiher seine Jungvögel mit vorverdauter Nahrung füttert, überträgt der Darmstädter dieses Tun einfach auf die Folgen des extremen Trinkverhaltens mancher Zeitgenossen.

Eine Ausnahme bildet der Ausspruch: „Na, hoss-de gestern widder riggwärds gegesse?“ (Na, hast du gestern wieder rückwärts gegessen?); Ausnahme deshalb, weil nur die reine Nahrungsaufnahme und ihr unfreiwilliges Ausscheiden kommentiert wird.

„Iwwer de Schissel hänge“ bedarf eigentlich keiner Erklärung. Jeder, der schon mal über der Kloschüssel hing, kennt die Bedeutung.

Die Fachbezeichnung „Rigoletto singe“ zeichnet den Heiner als kulturell bewanderten Menschen aus – wenn auch im absurden Sinne. Die Oper von Giuseppe Verdi wird zwar beim Erbrechen selten gesungen, doch der Woogstädter vergleicht die Geräusche beim Kotzen mit Operngesang, wenn auch zugegebenerweise schlecht gesungen wird.

Zum Abschluss noch ein sich anbietender Sinnspruch. Eine gewisse Unzufriedenheit, gepaart mit Frustration, wird vom Heiner eher nonchalant umschrieben: „Isch kann gar net so viel fresse, wie isch kotze könnt!“