Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

2023 wurde En Güzel in einer Umfrage des Darmstädter Echos zu Darmstadts bestem Dönerladen gekürt. Inhaber Hüseyin Engüzel weiß, warum: „Bei uns schmeckt es einfach am besten, denn Qualität ist für uns das Wichtigste.“ Aber nicht nur Qualität ist das, was seine Kunden bei ihm schätzen – auch, das alles selbstgemacht ist. Ob Fladenbrot, Falafel oder Sesamsoße: Bei Hüseyin wird nichts fertig gekauft, wie der 35-Jährige betont. „Das haben schon meine Mutter und mein Vater so gehandhabt.“

Vor fünf Jahren übernahm Hüseyin das Geschäft von seinen Eltern. Es hat eine lange Tradition, die Engüzels haben es vor 20 Jahren eröffnet. Für Hüseyin war von Anfang an klar, dass er den Laden mal übernehmen wird. „Ich habe also eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolviert – bei meinen Eltern – und bin danach eingestiegen.“ Das Konzept ist von Beginn an gleich: Nur die besten Zutaten wie reines Kalbfleisch, Trockengewürze und frisches Gemüse werden im En Güzel (aus dem Türkischen übersetzt: „am schönsten“) verwendet. Seit einem Jahr gibt es auch ein veganes Gericht, der großen Nachfrage geschuldet: „Vegane Falafel mit Aubergine und Tahinisoße. Wahlweise gibt es das für Vegetarier auch mit Käse“, erklärt Hüseyin. Seine Kundschaft kennt er, denn rund 90 Prozent der hungrigen Menschen, die zu ihm kommen, tun dies schon lange oder immer wieder. „Ja, die meisten bei uns sind Stammkunden“, meint er und lacht. Altersmäßig seien die Kundschaft bunt gemischt, immer wieder komme es vor, dass ein älterer Mensch hier seinen ersten Döner probiere. „Man mag es kaum glauben, aber es gibt immer noch Leute, die noch nie einen klassischen Döner gegessen haben.“

„Hier haben die Leute keine Zeit“

Das Gericht wurde nicht – wie man vielleicht annehmen könnte – in der Türkei, sondern in Deutschland erfunden, erzählt Hüseyin. In der Türkei gibt es auch Döner, also das typisch würzige Fleisch vom Spieß. Das aber wird laut dem Experten weniger im Brot, sondern auf einem Teller serviert und gemütlich im Sitzen verspeist. „Den Döner, wie wir in hier kennen, gibt es nur in Deutschland. Hier haben die Leute keine Zeit. Sie wollen in der Mittagspause schnell etwas essen, deswegen gibt es das Fleisch im Brot“, sagt Hüseyin schmunzelnd. Er selbst hat seine Wurzeln in der Türkei, ist aber in Deutschland geboren und aufgewachsen. Viele Jahre hat er in Mühltal gelebt, ist auch hier zur Schule gegangen. Nun lebt er mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in Reinheim. Wenn er Freizeit hat (und die nimmt er sich), ist er am liebsten mit seiner Familie unterwegs. „Es ist wichtig, Zeit mit den Kindern zu verbringen, deswegen unternehmen wir ganz viel mit den beiden, gehen in den Zoo, auf den Indoorspielplatz, ins Freibad.“ Neben seiner Familie liebt Hüseyin das Reisen. Im Urlaub geht es mit Frau und Kindern regelmäßig in die Türkei. „Dafür schließe ich dann auch gerne mal vorübergehend das Geschäft.“