Foto: Jan Ehlers, nouki.co

„Ich erzähle gerne Geschichten“, sagt Ivar Leon Menger, erfolgreicher Hörspielautor, Regisseur – und waschechter Darmstädter. Selbst die Lilien kamen schon in den von ihm erdachten Handlungen vor. Der 47-Jährige ist durch und durch Heiner: 1973 in Darmstadt geboren, hat er hier schon „überall gewohnt“ – im Martinsviertel, im Komponisten- und Johannesviertel. Heute lebt Ivar Leon mit Familie – seiner Frau und seiner Tochter – im Grünen und kommt nach regelmäßigen beruflichen Berlin-Reisen immer wieder gerne in die Heimat zurück.

Trotz der Corona-Pandemie, in der er temporär zum charmant-eloquenten Youtube-Talkmaster wurde, kann der Autor mittlerweile von seiner Schreibertätigkeit leben. Zum Hörspiel kam er mehr aus Zufall: „Eigentlich wollte ich immer zum Film“, erinnert er sich. Doch nach zwei Kurzfilmen (die beide Auszeichnungen erhielten) wurde er von Synchronsprecher Jens Wawrczeck als Autor für „Die drei ???“ empfohlen – der erste Schritt in die Branche. „Dass ich bleiben würde, hätte ich damals nicht gedacht“, sagt Ivar Leon. Bis heute schreibt er Hörspiele – sein größter Kunde ist Audible, sein größter Erfolg die 30-teilige Mystery-Serie „Monster 1983“. Führt er im Studio in Berlin bei der Produktion Regie, ist es ihm wichtig, dass die Stimmen „so echt wie möglich“ klingen. Daher gibt es pro Szene nur drei Klappen. „Dieses Konzept habe ich mir während meiner Filmzeit angeeignet“, erklärt er. Ansonsten würden sich Hörspiel und Film grundlegend unterscheiden: „Beim Hörspiel muss die Geschichte komplett über den Dialog transportiert werden, das ist die Herausforderung.“ Doch Ivar Leon mag Herausforderungen: Vor einer Woche hat er seinen ersten Roman beendet – einen Thriller, der 2022 erscheinen soll.

Die Liebe zum Texten liegt bei Ivar Leon in der Familie – von seinem Vater übernahm er 2007 eine Werbeagentur, in der heute seine Frau Nadine tätig ist. „Auch meine Tochter tritt in meine Fußstapfen: Sie liebt Thriller und Krimis.“ Er selbst sitzt derzeit im Homeoffice an seinem zweiten Roman, vermisst es, Kaffeetrinken zu gehen oder Freunde zu treffen und resümiert: „Autor ist ein einsamer Beruf.“ Zum Ausgleich nutze er das Fotografieren, das Meditieren und Filmeschauen im eigenen Heimkino – „oder das Vodka-Trinken“, wie er schmunzelnd hinzufügt.