Foto: Nouki Ehlers, nouki.co

In wenigen Wochen hat Friseurmeisterin Katrin Ethner Spannendes vor: Gemeinsam mit 34 weiteren Friseur:innen aus ganz Deutschland wird die 41-Jährige nach New York fliegen und Models der Fashion Week stylen. Eine solche Aktion passt zu Katrin, die sich selbst als kreativen Kopf beschreibt, als jemanden, dem nie langweilig wird. „Stillstand ist für mich ein Fremdwort. Ich probiere gerne aus, verlasse meine Komfortzone, tue verrückte Dinge und lasse mich treiben – das war schon immer so.“

Auch zu ihrem Beruf kam Katrin durch „einfach mal probieren“. Sie wusste nicht, was genau sie beruflich machen sollte, bekam vom Berufsinformationszentrum aber prophezeit, dass sie eine gute Friseurin abgeben würde. Katrin bewarb sich bei einem Salon in Mühltal und fand das Probearbeiten gleich „richtig cool“. Kurz darauf wusste sie: „Das ist es, was ich werden will.“ Gesagt, getan. Heute ist sie Friseurmeisterin mit eigenem Salon im Martinsviertel. „Das Lustige ist, dass ich in dem Haus, in dem ich heute arbeite, die ersten Jahre meines Lebens verbracht habe. Dass ich heute meinen Salon hier habe, war nicht geplant. Auch das hat sich einfach ergeben.“ 2009 machte sich Katrin in der Eckhardtstraße 35 selbstständig, nachdem sie ihren Meister in Frankfurt absolviert hatte und danach zwei Jahre im Odenwald tätig war. „Mein Beruf ist meine absolute Leidenschaft. Ich liebe es, Leute zu verschönern, aber auch das Zwischenmenschliche gibt mir viel – schließlich hängt an jedem Haar ein Mensch dran.“ Viele ihrer Kund:innen kennt Katrin seit ihren Anfängen, also seit 24 Jahren. „Teilweise bin ich mit ihnen enger als mit meiner Familie“, meint sie und lacht. Leider hat sie aktuell keine Kapazitäten, um Neukund:innen aufzunehmen, hofft aber, dass sich das bald wieder ändert.

Die zweifache Mama lebt derzeit mit ihren Kindern Nolan und Joëlle und ihrem Lebenspartner in Weiterstadt. „Im Herzen bin ich aber immer noch Darmstädterin“, betont Katrin, die auch ein langjähriger Lilien-Fan und regelmäßig im Stadion zu finden ist. „Das gehört einfach dazu.“ Generell läuft es derzeit ganz gut für sie: „Im Dezember bin ich für ,Night of the Proms‘ in Mannheim gebucht, im Februar geht es dann zur Fashion Week nach Amerika.“ Dazu gekommen ist Katrin über das Kollektiv „Grenzenlos Friseure“. Hier erfuhr sie von dieser „einmaligen Chance“ und war „gleich ready“. Auch wenn sie Reise und Verpflegung aus eigener Tasche zahlen muss, sieht sie das Potenzial darin: „So etwas macht man nur einmal im Leben.“ Im Januar gibt es noch eine Fortbildung für Katrin und die anderen „ … und dann werde ich alle Leute, die es interessiert, auf Instagram mitnehmen.“