Ihr Laden „Lejla’s“ in der Liebfrauenstraße mitten im Watzeviertel hat Kultstatus. Spätestens seit der Eröffnung des zweiten Geschäftes zwei Häuser weiter kommt man in der Heinerstadt nicht mehr an ihnen vorbei: Lejla und Nasih Hijazi sind zwei echte Darmstädter Typen, außerdem: Geschäfts- und Lebenspartner.
Seit neunzehn Jahren lebt das Paar im Martinsviertel und hat hier nicht nur seine Wirkstätte, sondern auch Heimat gefunden. Ursprünglich stammt Nasih aus Palästina: „Meine Eltern kamen als Gastarbeiter nach Deutschland. Ich wurde hier geboren“, erzählt er. Lejla kam in Bosnien zur Welt und entdeckte im Garten ihrer Oma schon früh die Liebe zum Gärtnern – ein Hobby, das für die 40-Jährige heute Ausgleich zum Alltag ist. Das Anbauen von Gemüse passe außerdem gut zu ihrer Überzeugung, für die Umwelt einzustehen. „Das Thema Nachhaltigkeit liegt mir am Herzen und das leben wir auch mit unserem Second-Hand-Geschäft.“
Im Schrebergarten ist Nasih Hijazi eher selten zu finden. „Ich besuche Lejla dort nur“, sagt der 42-Jährige. Er selbst sei sportinteressiert, habe lange Fußball gespielt. „Mittlerweile fehlt mir dazu die Zeit und ich gucke es eher im Fernsehen, als dass ich selbst aktiv bin“, bedauert er. Die Tage sind ausgefüllt, denn da sind nicht nur die zwei Läden – Lejla ist hauptsächlich in „Lejla’s First Vintage & Second Hand“ zu finden, ihr Mann im vor rund einem Jahr eröffneten „Lejla’s Fashion Accessoires Living“ – sondern auch die zwei Kinder Aalyah und Tarik, die „klar an erster Stelle stehen“.
Familie wird im Hause Hijazi groß geschrieben: „Daher auch die kurzen Öffnungszeiten im zweiten Store. Lieber verbringen wir die Nachmittage zusammen und fördern die Interessen unserer Kinder“, sagt Nasih. Er und Lejla arbeiten meistens versetzt, können zwischendrin aber auch mal ziemlich spontan switchen. Neben dem jährlichen Sommerurlaub, den sie mit ihren Kindern am Meer verbringen, gehören Kurztripps in die Umgebung zur gemeinsamen Lieblingsbeschäftigung. Als Eltern und als Paar sind Nasih und Lejla, wie sie betonen, ein eingespieltes Team: „Das Wichtigste dabei ist gegenseitiges Vertrauen.“