Foto: Jan Ehlers

In den letzten drei P-Ausgaben habt Ihr einige der Darmstädter Protagonisten in Sachen Nachhaltigkeit kennengelernt und hoffentlich erkannt: Darmstadt kann da so einiges. Denn auf den ersten Blick ist das oft gar nicht so ersichtlich. Seit September 2018 gibt es neben unserem bescheidenen Beitrag zur Aufklärung über nachhaltiges Leben in unserer Stadt eine weitere Hilfestellung: die „Wandelkarte“, die es sowohl gedruckt als auch digital gibt.

Der nachhaltige Stadtplan für Darmstadt

Auf der Wandelkarte finden sich sämtliche nachhaltig orientierten Angebote unserer Stadt – ob Einkaufen, Reparieren, Teilen oder Tauschen. Vor allem Neu-Darmstädtern oder Heinern, denen gerade erst ein Licht in Sachen Ressourcenknappheit und Zukunftsfähigkeit aufgeht, hilft die Karte dabei, sich zu orientieren und Wege zu finden, ihren Alltag nachhaltiger zu gestalten. Und das, so erklärt Mit-Macher Martin Huth von der lokalen Initiative Transition Town: „Niederschwellig und direkt. Wenn es die Karte nur online gäbe, dann müsste man diese Webseite ja erstmal aktiv ansteuern.“ Das Print-Produkt hingegen falle den DarmstädterInnen auch immer wieder mal zufällig in die Hände und sie würden so auf Orte und Initiativen aufmerksam, nach denen sie zwar nicht aktiv gesucht hätten, aber die ihr Interesse weckten.

Dabei sind natürlich das Unverpackt Darmstadt (siehe Oktober-P 2018, Ausgabe 108) und das Soulid (November-P 2018, # 109). Aber auch die öffentlichen Bücherschränke, Fahrradwerkstätten, die Darmstädter Fairteiler und Gemeinschaftsgärten sind auf der Wandelkarte verzeichnet. Second-Hand-Läden, Hofläden und Wochenmärkte finden sich genauso wie – klar – gastronomische Angebote, die die Kriterien „bio / regional / fair“ erfüllen.

Die erste Auflage der Wandelkarte umfasst 20.000 Exemplare, die kostenlos verteilt wurden – NeubürgerInnen und StudienanfängerInnen etwa bekamen eine als Begrüßungsgeschenk. Wer noch keine Wandelkarte hat und das gerne ändern möchte, findet sie sowohl im Weltladen in der Elisabethenstraße als auch in der „Darmstadt Info“ im Luisencenter oder der „Bürger-Info“ im Neuen Rathaus. Die zweite Auflage von 25.000 Karten ist schon in Planung. Außerdem kann sich jeder die Karte als PDF herunterladen (siehe Infobox).

Ehrenamtlich und aus Überzeugung

Ins Leben gerufen haben diesen analogen, auf Recyclingpapier gedruckten, haptischen wie optischen Leckerbissen Menschen, die voll und ganz hinter der Idee stehen, Nachhaltigkeit in den Alltag zu integrieren. Ein halbes Jahr haben Maria Tech, Initiatorin der Wandelkarte sowie Fachpromotorin für Fairen Handel und nachhaltige Beschaffung, Katharina Eberle von der Hochschulgruppe Nachhaltigkeit, Martin Huth von Transition Town Darmstadt, Laura Guntrum, Jael Rebeca Sepúlveda Schweiger und Helmut Wolman aus Überzeugung und ehrenamtlich an der Karte gearbeitet. Druck- sowie Designkosten wurden durch Förderungen von Engagement Global und finanzielle Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der Wissenschaftsstadt Darmstadt finanziert.

Die Wandelkarte basiert übrigens auf den Daten der „Karte von morgen“, die ganz Deutschland abdeckt und online zur Verfügung steht. „Alles Gute auf einer Karte“ ist deren Motto. Das lässt sich auch auf die Darmstädter Wandelkarte übertragen.

 

Digital auf nachhaltigen Pfaden wandeln

Die Darmstädter Wandelkarte zum Download als PDF gibt es hier: www.transition-darmstadt.de/projekte/wandelkarte

Die „Karte von morgen“ für ganz Deutschland findet Ihr online: www.kartevonmorgen.org