Foto: Jan Ehlers

Wer seine Abende in den 1990ern (und 2000ern) gerne im Kesselhaus, in der Krone, dem Schlosskeller oder Weststadtcafé verbrachte, kennt Arndt Jahraus sicher noch hinter dem ein oder anderen DJ-Pult stehend. „In meiner Studienzeit hatte ich feste Tage, an denen ich aufgelegt habe. Am liebsten Drum’n’Bass, Trip Hop oder Big Beat“, erinnert sich der 51-Jährige. Heute bevorzugt er musikalisch zwar Deep House, bringt ab und zu aber immer noch gerne Menschen in Darmstädter Clubs zum Tanzen – zumindest bevor Corona das Nachtleben lahmlegte. „Ich vermisse es“, resümiert er. „Das Auflegen ist eine Herzenssache.“

Viel Zeit, sein Hobby auszuleben, hatte Arndt in den letzten Jahren allerdings nicht. Inhaber von mittlerweile drei „P2 – Mode & Accessoires“-Läden zu sein, fordere eine Menge Einsatz, erklärt er. Nach einem Studium zum Wirtschaftsingenieur, das den gebürtigen Darmstädter nach einer Kindheit im Schwarzwald zurück in die Heimatstadt führte, kam er in die Branche. „1997 übernahm ich mit Kemal und Thomas Hammann das ,Pentagon‘. Dort verkauften wir neben Platten auch Streetwear, sodass die Idee entstand, ein weiteres Geschäft im Textilbereich zu eröffnen.“ Sieben Jahre lang pendelte Arndt zusätzlich zwischen Darmstadt und München, weil er parallel für die Bavaria Film arbeitete. Das „P2“ führte er später fast zehn Jahre lang mit Ex-Frau Sonia Kistner. „Sie war schon vorher ein wichtiger Part im ,P2′ und in meinem Leben“, erinnert er sich. „Es war eine tolle Zeit, weil alle meine Interessen abgedeckt wurden.“

Als er Vater wurde, kam das Thema Familie hinzu: „Meine Kinder stehen im Fokus. Die Zeit, Gedanken und Emotionen, die man seinen Kindern gibt, kommen aber zu 100 Prozent zurück.“ Seine Freizeit verbringt Arndt gerne sportlich: beim Wandern, Bergsteigen, Skifahren – oder seit Neuestem Paragliding: „Vor einem Jahr habe ich damit angefangen, weil es mich gereizt hat.“ Kitesurfen stehe ebenfalls noch auf dem Programm. Aber auch für seine Läden hat er Pläne: „Mit dem Geschäft im Luisencenter ziehen wir im November in die Schulstraße um.“ Für die Zukunft wünscht sich Arndt aber erst einmal, die Pandemie gut zu überstehen, „und dass alles ein bisschen normaler wird.“