Foto: Christine Faget

Spazieren gehen ist das neue Chillen. Du bleibst in Bewegung, solo oder gemeinsam (aus einem Haushalt). Kommst zur Ruhe – und gleichzeitig mal raus aus der Bude. Bist der Natur ganz nah. Und entdeckst Darmstadts überraschend grüne Ecken.

Besonderheit: Warum gibt es im Darmstädter Wald so viele Lichtungen? Und welcher Trick versteckt sich hinter den sternförmigen Weggabelungen? Auf den Spuren des Erlebnispfades „Jagdhistorische Pirsch“ tauchst Du tief ein in die fürstliche (und hochspannende!) Geschichte des Kranichsteiner Waldes und trainierst Geschicklichkeit und Beobachtungsgabe an acht interaktiven Stationen gleich mit dazu.

Strecke: Log geht’s am Bioversum neben dem Jagdschloss Kranichstein. Vom Parkplatz aus führen 4,5 Kilometer (2 bis 3 Stunden) über feste Waldwege und ohne Steigungen vorbei am Backhausteich und durch Wildschutzgebiet. An den acht Stationen übst Du das Pirschen über einen belaubten Pfad, das Balancieren auf einer Wackelplatte oder testest, wie Du als Hund die Welt sehen würdest. Tafeln erklären, wie fürstliche Jäger sich beim eingestellten Jagen amüsierten und darauf warteten, bis Fronarbeiter die Hirsche vor ihre Gewehrläufe trieben. Kaum vorstellbar auch, wie Jäger vor 300 Jahren bei der Parforcejagd mit Hunden, Hörnern und Peitschen durch den heute so friedlichen Wald hetzten.

Anreise: Vom Luisenplatz radelst Du knapp 20 Minuten bis zum Bioversum in Kranichstein, dem Ausgangspunkt des Pfades. Die nächste Haltestelle ist der „Kesselhutweg“ in Kranichstein, dort hält der H-Bus. Von dort aus sind es 10 bis 15 Minuten Fußweg bis zum Bioversum.

Lieblingsstation: Die Station „Jagdakustik“. Teste, wie sich die barocken Jäger mit Treibern und Hunden über weite Distanzen verständigten.

Zur Belohnung: Das Picknick eingepackt und eine Pause auf der Besucherkanzel eingelegt – einem geräumigen Hochsitz ungefähr auf halber Strecke. Vielleicht huscht ja ein Reh oder ein Fuchs über die Waldlichtung.

Fun Fact: Als die Landgrafen herrschten, unterlagen auch die gejagten Tiere einer Hierarchie. An der Spitze stand der Hirsch. Auch Fischotter und Eichhörnchen wurden gejagt. Kleine Vögel standen an unterster Stelle der Hierarchie.

Tipp deluxe: Vor allem rund um den Backhausteich zwitschern viele verschiedene Vogelarten. Spezielle Apps erkennen die Vogelstimmen automatisch. Höchst faszinierend, wer hier alles durchs Geäst flattert!

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