Sandwürmer, Eismonster und menschliche Abgründe
Unsere Kino- und Film-Tipps im März
Kampf um das Universum
Dennis Villeneuve gehört zu jenen Arthouse-Regisseuren, bei denen mit dem Sprung zum Blockbuster-Kino nicht die eigene Handschrift verloren ging. Zuletzt auf das Science-Fiction-Genre abonniert, zählt die „Dune“-Neuverfilmung zu den am meisten erwarteten Filmen des Jahres. In atemberaubenden Bildern wird die Vorbereitung von Paul Atreides‘ Krieg mit den Volk der Fremen gegen die Harkonnen als Mörder seines Vaters entwickelt. Tipp: Im Kommunalen Kino Weiterstadt kann man zudem vom 7. bis 13. März einige von Villeneuves frühen Arbeiten entdecken.
Dune Part Two
ab Do, 29.2.
Kinopolis + Helia (OV/OmU)
Der Alltag hinter dem Massenmord
Nach zehnjähriger Kinopause meldet sich Videoclip-Regisseur Jonathan Glazer mit einem Drama über den Schrecken von Auschwitz in nüchtern-dokumentarischer Form zurück. Während Lagerkommandant Rudolf Höß (Christian Friedel) unbeteiligt über effektive Vernichtungsformen debattiert, versucht der Holocaust-Bürokrat mit Frau Hedwig (Sandra Hüller) und den Kindern ein vorbildliches, strenges Familienleben zu führen. Der Einsatz unsichtbarer Überwachungskameras und die Verlagerung des Horrors rein auf die Tonspur lassen das Grauen nur umso nachhaltiger wirken.
The Zone of Interest
ab Do, 29.2.
Programmkino Rex (am Starttag mit Einführung)
Plädoyer für weibliche Selbstständigkeit
Geschickt verknüpft Dokumentarfilmerin Léa Todorov den Wendepunkt im Leben der Ärztin Maria Montessori (Jasmine Trinca) mit der fiktiven Biografie der Pariser Kurtisane Lili d’Alengy (Leïla Bekhti) zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eigentlich möchte die Lebedame ihr behindertes Kind Tina abschieben. Doch bei der Annäherung an die selbstbewusste Erzieherin verinnerlicht sie langsam deren Rat für Mutterliebe. Selbst Mutter einer genetisch kranken Tochter verbindet Todorov die hervorragend gespielten Frauenporträts mit einem Appell für freie Pädagogik und weibliche Autonomie.
Maria Montessori
ab Do, 7.3.
Programmkino Rex
Vatersuche auf einer Ferieninsel
Ein Kindermädchen kehrt mit ihren jugendlichen Töchtern zu ihren früheren Arbeitgebern nach Korsika zurück. Catherine Corsini schneidet in ihrem Coming-of-Age-Drama um das sexuelle Erwachen zweier schwarzer Teenager erneut eine lesbische Liebesgeschichte an. Mit Themen wie Rassismus, Klassendifferenzen, Familiengeheimnisse und Vatersuche mag ihr Familiendrama etwas überladen wirken. Trotzdem glückte mit Berlinale-„Shooting Star“ Suzy Bemba ein stimmiger und leichter Sommerfilm.
Rückkehr nach Korsika
ab Do, 14.3.
Programmkino Rex
Glanz und Bürde von Familienbindung
In ihren dritten Langfilm ließ Regisseurin, Autorin und Produzentin Maryam Keshavarz über den Konflikt der erfolgreichen, lesbischen Filmemacherin Leila (Layla Mohammadi) zu ihrer Mutter eigene biografische Momente einfließen. Bei der Zusammenkunft der iranischstämmigen Familie aufgrund der Herzoperation des Vaters kommen lange gehütete Geheimnisse zutage. Die turbulente Tragikomödie greift Culture-Clash-, Gender- und Generationskonflikt-Sujets samt Tanzeinlagen auf. Für die berührende Mischung gab es den Publikums- und Drehbuchpreis beim Sundance Film Festival 2023.
The Persian Version
ab Do, 14.3.
Kinopolis
Eiszeit zu Ostern
Nach dem erfolgreichen „Ghostbusters“-Reboot durfte ein weiterer Teil nicht ausbleiben – erstmals ohne den verstorbenen Ivan Reitman als Produzent. Da die Entdeckung eines antiken Artefakts wieder einmal eine böse Macht freisetzt, müssen sich die alten und die neuen Geisterjäger vereinen, um die Welt vor einer neuen Eiszeit zu bewahren. Angesichts des Trailers fürchten die Fans ein Katastrophenspektakel à la Roland Emmerich. Doch immerhin darf man sich auf die Rückkehr der meisten vertrauten Akteure, bissige Jokes und beste Effekte freuen.
Ghostbusters: Frozen Empire
ab Do, 21.3.
Kinopolis + Helia (OV)
Film Festivals
Pop out! – Festival des 3D-Films, Teil 2, Science Fiction: Mannheim, Cinema Quadrat, 11.3. + 15.3. bis 17.3.
Southern Lights – Cinema of the Global South: Frankfurt, DFF-Kino, 15.3. bis 19.3.
Iranisches Filmfestival: Frankfurt-Höchst, Filmforum, 21.3. bis 27.3.