Salvador Dalí, Außenseiter und KI
Unsere Kino- und Film-Tipps im September
Ein skurriler Liebesfilm voller Lakonie
Der Trinker Holappa (Jussi Vatanen) und die ebenfalls vereinsamte Ansa (Alma Pöysti) sind Außenseiter. Sie wollen zusammen ihre erste und letzte Liebe erfahren. Im trostlosen Helsinki von Aki Kaurismäki ist das aber nicht leicht. Von dem mit „Ariel“ in den Achtzigern bekannt gewordenen finnischen Arthouse-Regisseur liefen zuletzt „Le Havre“ und „Die andere Seite der Hoffnung“ im Kino. Für die lakonische Tragikomödie, in der Abgründe des Selbstzweifels auf trockenen Humor treffen, erhielt Kaurismäki den Jury-Preis von Cannes.
„Fallende Blätter“
Sa, 2.9., 20 Uhr: einmalige Preview im Sommerkino im Braunshardter Schloss
+ So 10.9., 20.45 Uhr: Vor-Premiere sowie ab Do, 14.9.: im Programmkino Rex
Reise mit Ex-Freundin und Morten de Sarg
Charly Hübner (25 Folgen „Polizeiruf 110“, im Kino zuletzt in „Die stillen Trabanten“) legt seinen zweiten Spielfilm als Regisseur vor: „Sophia, der Tod und ich“ ist eine Komödie und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Thees Uhlmann. Es geht um einen Mann mittleren Alters (Dimitrij Schaad), der gerade vom Tod (Marc Hosemann) abgeholt wird, als die Ex-Freundin (Anna Maria Mühe) klingelt, um gemeinsam zum Geburtstag der weit entfernt lebenden Mutter (Johanna Gastdorf) zu fahren. Also machen sich die Drei auf den Weg …
„Sophia, der Tod und ich“
Mo, 4.9., 20.15 Uhr, Rex-Filmgespräch mit Charlie Hübner
+ ab Do, 31.8. im Programmkino Rex
Neueste Genrefilme vom Feinsten
Acht Tage lang gastiert das Fantasy Filmfest wieder in Frankfurt mit einer Breitseite aus Horror, Science-Fiction, (Action-)Thriller und auch einigen Arthouse-Produktionen. Die Highlights sind „Sympathy for the Devil“ mit Nicolas Cage, der visionäre SciFi-Trickfilm „Mars Express“, der Satanskult-Thriller „God is a Bullet“ mit Jamie Foxx, brutal-spektakuläre Martial-Arts-Kämpfe in „Farang“ und natürlich der Eröffnungsfilm „Dogman“ von Luc Besson, der als „wilder Trip“ und „extrem intensives Kinoerlebnis“ angepriesen wird.
Fantasy Filmfest
Mi, 6.9., bis Mi, 13.9.
Harmonie-Kino Frankfurt
Die kriselnde Ehe eines Surrealisten
1974 quartiert sich der 70-jährige Salvador Dalí (Oscar-Preisträger Ben Kingsley) mit seiner Frau und Muse Gala (Barbara Sukowa) in einem New Yorker Hotel ein. Dort treffen Models sowie Musik- und Filmstars auf die High und Low Society. Es ist die Phase des Surrealisten, als dessen Ehe anfängt zu kriseln, wobei Rückblenden noch einmal glücklichere Zeiten zeigen (Ezra Miller spielt den jungen Dalí). Mary Harron („I shot Andy Warhol“) hat das ungewöhnliche Biopic über einen der größten Künstler des 20. Jahrhunderts inszeniert.
„Dalíland“
ab Do, 7.9.
Programmkino Rex
Wo die AfD leichtes Spiel hat
Im Rahmen des 4. Hessischen Dokumentarfilmtags zeigt die Schader-Stiftung den mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Film „Die Unerhörten“ über den Landtagswahlkampf in Brandenburg 2019. Dort bewirkt der Gegensatz zwischen Stadt- und Landbevölkerung ein zunehmendes Gefühl des „Abgehängt-Seins“, was der AfD hilft. Nach der Vorführung wird es mit Regisseur Jean Boué und weiteren Expert:innen eine Podiumsdiskussion geben. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Schader-Stiftung mit der AG DOK und der Regionalgruppe Hessen.
„Die Unerhörten“
Do, 13.9., 18.30 Uhr (Eintritt frei!)
Schader-Forum Darmstadt
https://letsdok.de/film/die-unerhoerten/
Einer der Musikvideo-Erfinder war ein Hesse
Ein weiterer interessanter Termin im Rahmen des 4. Hessischen Dokumentarfilmtags ist ein Beitrag über den hessischen Trickfilm-Avantgardisten Oskar Fischinger (1900–1967), einen der einflussreichsten Filmkünstler des 20. Jahrhunderts, der als Wegbereiter von Musikvideos gilt. Er erforschte bereits in den 1920ern das Zusammenspiel von abstrakten Formen und Farben mit Musik. Auch schuf er Animationen für Werbespots, die heute Kultstatus besitzen. Nach seiner Emigration in die USA arbeitete er 1939 am Disney-Film „Fantasia“ mit.
„Oskar Fischinger – Musik für die Augen“
Mo, 18.9., 20 Uhr, Rex-Filmgespräch in Anwesenheit des Regisseurs Harald Pulch
+ ab Do, 21.9. im Programmkino Rex
Fette Action mit illustren Haudrauf-Stars
Mit „The Expendables“ gelang Sylvester Stallone 2010 ein erfolgreiches Comeback, zwei Fortsetzungen folgten. Neben explosiver Action und Zweikämpfen im 80er-Stil überzeugte vor allem das spektakuläre Ensemble: Jason Statham und Dolph Lundgren sind Dauergäste. Aber auch Mickey Rourke, Bruce Willis, Arnold Schwarzenegger, Jet Li, Jean-Claude van Damme, Harrison Ford, Mel Gibson, Antonio Banderas, Wesley Snipes und Chuck Norris waren schon dabei. Diesmal neu an Bord sind 50 Cent, Megan Fox, Andy Garcia, Tony Jaa und Iko Uwais.
„The Expandables 4“
ab Do, 21.9.
Kinopolis + Citydome (OV)
KI bedroht die Menschheit
In der nicht fernen Zukunft kämpfen die Menschen gegen eine Künstliche Intelligenz. Joshua (John David Washington), ein Ex-Special-Forces-Agent, der um seine verschwundene Frau trauert, wird rekrutiert, um den KI-Architekten – Creator genannt – zu töten. Doch das Team entdeckt hinter den feindlichen Linien, dass die Künstliche Intelligenz im Körper eines kleinen Kindes steckt. Regie in diesem SciFi-Kracher führt Gareth Edwards, der auch für „Rogue One“, den besten „Star Wars“-Film der letzten Jahre, verantwortlich war.
„The Creator“
ab Do, 28.9.
Kinopolis + Citydome (OV)