Foto: Nouki

Was ist nur aus den Spielzeugen geworden? Aus Modellflugzeugen wurden Modellhubschrauber und aus denen wurden Drohnen. Das war eine Weile lustig. Aus Modellbahnanlagen wurde das Modellbahnwunderland. Das ist immer noch lustig.

Im Modellbahnwunderland arbeiten Mechatroniker, nicht direkt für den Frieden, aber doch für ein positives Mindset. Drohnenpiloten hingegen haben selten Gutes im Sinn. Das gilt natürlich nicht für Kinder, aber das Kind von nebenan, welches gerne Kunststückchen mit seiner Drohne erlernen möchte, möge bitte auf den Modellflugplatz gehen. Dort herrscht ein tolles Durcheinander aus Doppeldeckern und Hubschraubern – und eben Drohnen. Außerhalb dieser Bereiche sollte keiner Drohnen in der Öffentlichkeit benutzen, warum denn auch? Es war doch schon immer doof, wenn etwas über einem rumeiert, außer Vögeln. Aber Vögel eiern nicht durch die Luft, sondern fliegen vorbei oder setzen sich. Das tun Drohnen selten. Außerdem behalten Vögel ihr Wissen für sich. Denn das ist ja das Üble an den Drohnen: Sie dienen leider oft der Beschaffung und Weitergabe von Informationen. Bad Brother is watching you. Ob böse Menschen, welche Kamerabilder Duschender ins Internet stellen, oder Schurken, welche Erpressungsaufnahmen aus Schlafzimmern nutzen, all die wären aufgeschmissen, wenn Drohnen außerhalb des eigenen Grundstücks und von Modellflugplätzen verboten wären.

Was ist aber denn mit den ganzen schönen Aufnahmen wie „Niedersachsen von oben“ oder „Unsere Weser“? Ich glaube, es ist mittlerweile alles abgefilmt worden. „Ried im Herbst“, „Mittelhessen bei Nacht“ – alles bereits im Kasten. Natürlich darf man eine Sequenz im „Tatort“ mit einer Drohne drehen, weil man für solche Aufnahmen eh eine Genehmigung braucht. Und zur Rehkitz-Rettung im abzumähenden Feld darf sie selbstredend auch verwendet werden. Da wird ja nur das Reh ausgespät, nicht der Landwirt.

Und was ist mit Invasoren, fremden Mächten? Nun, es ist bekannt, dass viele, die Boses, viel, viel Boses im Sinn haben, ihre Drohnen vor unserer winzigen Küste von Booten aus starten. Könnten die nicht von lokalen und überregionalen Tontaubenschützen vom Himmel geholt werden? Vor der Küste, am Strand? Nachts. Da wird niemand verletzt, keine Bundeswehr nötig … Es sei denn, es sind die sechs Meter großen, aber dieses Thema diskutieren wir hier jetzt nicht.

Sollten über Merck Drohnen auftauchen, könnte man sie mit 2-Takter-Modellflugzeugen vergrämen. Ein Versuch wäre es wert.

Für beide Szenarien böte sich allerdings eine super Lösung an – und eigentlich erwarte ich von Darmstädter Mechatronikern und Wissenschaftlern, dass sie uns allen den Gefallen tun, ihn zu erfinden, aber nie in böse Hände gelangen zu lassen: den Traktorstrahl! So vieles aus „Raumschiff Enterprise“ wurde doch schon technisch erfolgreich umgesetzt, was ist denn da mit dem Traktorstrahl los? Dann könnte man die Drohne anpeilen und sicher zum eigenen Standort, vor dem Bürgerhaus, auf dem Kasernenhof oder der Lichtwiese lotsen, auslesen und Schlüsse ziehen. Ach nee, auszulesen ist da ja nix. Trotzdem, besser einziehen, als sie mit dem Mountainbike durch die Stadt zu verfolgen und überm Wald verschwinden sehen zu müssen.