Praxisnahe Kommunikation zu medizinischen Themen liegt dem Lungenfacharzt Dr. Cihan Çelik am Herzen. Während der Corona-Pandemie wurde der 38-Jährige durch Aktivitäten in den Sozialen Medien zur Covid-Aufklärung in ganz Deutschland bekannt. Infolge erhielt der Darmstädter die Silberne Verdienstplakette, 2024 dazu noch das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Auch nach der Pandemie ist Cihan Çelik, der aktuell den Posten des Sektionsleiters Pneumologie am Klinikum Darmstadt innehat, unermüdlich im Einsatz, rund um Gesundheit aufzuklären. So schreibt er beispielsweise unter dem Titel „Wie ist die Lage, Herr Doktor?“ eine Kolumne in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. „Ich finde es wichtig, dass Menschen unabhängig von ihrem sozialen Status verständliche Informationen zu medizinischen Themen bekommen“, erklärt er seine Motivation. Inhaltlich liegt der Fokus für Çelik zurzeit vor allem auf dem Gesundheitssystem, denn hier steht mit der Krankenhausreform bald ein großer Wandel an, wie er sagt: „Dieser Wandel wird Auswirkungen auf uns alle haben, daher ist es relevant, Menschen Einblicke aus der Praxis zu gewähren, aber auch eine Stimme zu sein für ein sozialgerechteres Gesundheitssystem. Was die soziale Gerechtigkeit angeht, hat unser derzeitiges System nämlich einige Schwachstellen.“
Lebensmittelpunkt im Martinsviertel
Çeliks persönliches Fachgebiet, die Pneumologie, sei der Bevölkerung erst durch die Pandemie richtig ins Bewusstsein gerückt, hat der Mediziner festgestellt. „Dabei ist sie ein wichtiger Teil der Inneren Medizin. Interessante Themen dazu sind unter anderem der Einfluss der Feinstaubbelastung auf die Lungengesundheit oder der Klimawandel.“ Auch hierüber klärt er gerne auf, unter anderem an seinem Arbeitsort, dem Klinikum Darmstadt, wo er seit 2018 tätig ist. Zuvor arbeitete der in Seeheim-Jugenheim geborene Çelik in Wiesbaden. „Da ich seit 2017 in Darmstadt wohne und die Stadt mein Bezugspunkt ist, seit ich denken kann, habe ich nicht lange überlegt, als das Angebot aus dem Klinikum kam.“ Seinen Lebensmittelpunkt hat der 38-Jährige im Martinsviertel, an dem er vor allem die familiäre Atmosphäre, die Sommer am Riegerplatz und seinen Arbeitsweg durch den Herrngarten schätzt. In seiner Freizeit trifft man Cihan Çelik im Schuknecht, im Stadion, wo er die Lilien anfeuert, aber auch auf Partys im Weststadtcafé oder in der Galerie Kurzweil. In der City unterwegs ist er besonders gerne, wenn auf seinen Kopfhörern deutscher, amerikanischer oder türkischer HipHop läuft. „Oder elektronische Musik, vor allem French Touch.“ Doch viel freie Zeit hat er gar nicht: „Ich versuche auch, mich in der Stadtpolitik zu engagieren, bin seit fast 20 Jahren SPD-Mitglied. Seit diesem Jahr gehöre ich außerdem dem Unterbezirksvorstand der SPD Martinsviertel/Johannesviertel an, daher schaffe ich es sonst nur zu entspannen oder Sport zu machen.“ Aktuell ist er auf der Suche nach weiteren Kolleg:innen für seine Abteilung, doch: „Fachärzte in diesem gefragten Bereich zu finden, ist aktuell sehr schwer.“