Foto: Essbares Darmstadt

Hallo, Ihr Lieben! Zur Abwechslung p-scheren wir Euch in dieser Ausgabe ein paar Bauanleitungen zur frühlingshaften Verschönerung Eurer Balkone, Stadtoasen und Gartenparadiese.

Zunächst geht ein extragroßer Dank an Anna Arnold und Dieter Krellmann von der Initiative Essbares Darmstadt … für alle Fotos, Zeichnungen, Pflanzideen und was wir sonst noch so an Wissen von Euch abgestaubt haben! Natürlich hoffen wir, dass alle Wochen- und Baumärkte sowie Gartencenter der Region weiterhin geöffnet bleiben, damit Ihr gleich loslegen und Euch – falls nötig – noch mit den entsprechenden Utensilien eindecken könnt.

 

1. Die Kräuterwand

Schon optisch ist die Kräuterwand ein echter Hingucker! Real hängt sie übrigens in der Klause am Hauptbahnhof. Das Gute an der Wand: Sie ist relativ günstig zu bauen (ein kleiner Terrakotta-Topf kostet nicht mehr als 1 Euro im Baumarkt), sie ist beliebig erweiterbar und sie kann Wärme und Feuchtigkeit speichern. Durch die vertikale Ausrichtung der Töpfe bekommt Ihr außerdem jede Menge essbare – oder auch einfach nur dekorative – Pflanzen auf kleinstem Raum unter. Und: Je nachdem, wo die Kräuterwand hinkommt, habt Ihr gleich noch einen Sichtschutz, mehr Schatten oder eine schöne Tarnung für einen Schandfleck wie zum Beispiel eine hässliche Mauer. Alles klar?! Die Bauanleitung als Download findet Ihr hier.

 

Das könnt Ihr jetzt (oder später) in die Töpfe einpflanzen:

– Kräuter und Gewürze wie Thymian, Oregano, Currykraut, Rosmarin, Pfefferminze, Melisse, Schnittlauch, Petersilie und so weiter

– Feldsalat, Spinat und Mangold

– Erdbeeren

– Lauch und Frühlingszwiebeln

– Blumen mit essbaren Blüten

– blühender Efeu (bitte nicht essen, dafür ist diese Pflanzen sehr bienen- und insektenfreundlich)

– Tomaten

– Chili

– wenn Ihr etwas mehr Platz habt und/oder Schatten auf Balkon oder Terrasse schaffen möchtet, eignen sich auch Bohnen oder Kapuzinerkresse

Jungpflanzen bekommt Ihr auf den Wochenmärkten der Region sowie in Baumärkten und Gartencentern. Speziell bei Kräutern empfiehlt Dieter Krellmann gerne Produkte der Firma „LaBio“ (labio.de). Die sind unter anderem bei Welter in Pfungstadt und im Mühltaler Gartenmarkt erhältlich, man kann sie aber auch online bestellen. Alternativ dazu könnt Ihr Euch Eure Pflanzen natürlich auch selbst heranziehen. Am besten nehmt Ihr dafür samenfestes Saatgut. Das gibt es beim Versandhändler Dreschflegel oder in Gartencentern, Baumärkten und manchmal sogar in (Bio-)Supermärkten zu kaufen. Gleiches gilt für Erde und Dünger. Vor allem bei Starkzehrern wie Tomaten und Bohnen wird Dünger spätestens nach vier Wochen fällig.

Gartenbuch-Tipp der P-Redaktion: Das bereits 2017 erschienene Buch „Geh raus! Deine Stadt ist essbar“ – herausgegeben von Smarticular.net in Zusammenarbeit mit Mundraub.org; ISBN: 978-3-946658-06-1, Preis: 14,98 Euro – ist nach wie vor eine wahre Fundgrube für Infos zu heimischem Obstbäumen, Nüssen und Wildpflanzen/-kräutern. Außerdem findet Ihr darin auch zahlreiche Tipps zum Ernten und Verarbeiten sowie abgefahrene Rezepte, zum Beispiel für Waldmeister-Bowle mit Gundermannblättern, Knoblauchsraukensenf, Löwenzahnsalat, Wildblumenpudding und Giersch-Limo.

 

2. Das Insektenhotel

Das Insektenhotel ist eine künstlich geschaffene Nist- und Überwinterungshilfe für Insekten und andere Gartennützlinge. Bauanleitungen für Insektenhotels gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Vor allem der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben sich hier verdient gemacht. Auf ihren Webseiten findet Ihr alle möglichen Varianten für Profibastler, aber auch für Anfänger. Wer nicht viel Zeit und Material hat, der kann beispielsweise schon mit einer leeren, sauberen Konservendose und ein paar Schilfhalmen oder mit einem Gitterziegel und etwas Lehm starten. Da bleibt nur noch die Frage: Wer schläft wo? Doch keine Sorge! Das klärt sich schon allein durch die verwendeten Baumaterialien und die Größe der Öffnungen. Schließlich hat auch im Tierreich alles seine Ordnung!

Foto: Cem Tevetoglu

 

3. Das Paletten-Hochbeet

Ein dritter Klassiker im Bunde der modernen Gartenkultur ist das Hochbeet aus Euro-Paletten. Grundsätzlich macht ein Hochbeet vor allem dort Sinn, wo der Boden versiegelt ist (also auf Terrassen, Dachgärten oder gepflasterten Flächen) sowie an Orten, die Altlasten aufweisen. Das für den Bau eines Hochbeets benötigte Material gibt es mittlerweile in jedem Baumarkt zu kaufen. Ansonsten braucht Ihr noch unterschiedliches Füllmaterial (zum Beispiel Äste, Gras, Kompost), das zugleich als Heizung, Belüftung und Drainage fungiert. Bei Pflanzen, Erde und Dünger könnt Ihr Euch an unseren Empfehlungen für die Kräuterwand orientieren. Zu beachten ist noch, dass Hochbeete sowohl im Sommer als auch im Winter eher austrocknen als normale Beete und deshalb reichlich Wasser benötigen. Zur Inspiration: Ein schönes Hochbeet-Ensemble findet Ihr in Darmstadt im Büchnergarten am Staatstheater (auf der Terrasse Richtung Mollerhaus/Sandstraße). Die Bauanleitung findet (auch zum Download als PDF) Ihr hier.

Foto: Katja Borowski