Foto: Lieferrad-DA

Lang ist’s her, dass Lastenfahrräder im Stadt- und Straßenbild noch besonders auffielen. Was in Fahrradhochburgen wie Freiburg oder Münster schon früh begann, hat sich mittlerweile längst auch in unserer sich nur langsam (aber sicher, siehe P #126) zur fahrradfreundlichen Stadt entwickelnden Heinermetropole durchgesetzt: Immer mehr Familien setzen aufs Lastenrad statt aufs Auto – was lobenswert ist. Allerdings liegen Cargobike und Car nicht nur in Sachen Praktikabilität und Laderaum überraschend nahe beieinander, sondern auch preislich.

Weil nicht jeder gleich ein eigenes Lastenfahrrad kaufen will oder kann (und viele ohnehin nur gelegentlich Cargobike-Bedarf haben), sprießen immer mehr Leih- und Service-Angebote für Lastenräder aus dem Darmstädter Boden. Wir liefern einen schnellen Überblick.

 

Heinerbike: frei und kostenlos

Der erste Lastenradverleih Darmstadts wurde von der lokalen Initiative Transition Town in Zusammenarbeit mit der Stadt gegründet. Sechs Lastenräder der Marke Bakfiets können seitdem kostenlos für maximal drei Tage am Stück ausgeliehen werden – pro Heiner*in insgesamt bis zu sechs Tage im Monat. Die Heinerbikes haben einen Motor, eine Sitzbank mit Anschnallmöglichkeiten für Kinder und können Ladungen bis zu 80 Kilogramm transportieren. Sie tragen gefällige Namen wie „Schoppeschlepper“, „Flohmarktflitzer“ oder „Einkaufsesel“ und sind durch ihre auffällige grüne Farbe (und das optionale orangene Verdeck) schon von Weitem zu erkennen. Geparkt werden die Heinerbikes an wechselnden Orten, die im gesamten Stadtgebiet verteilt sind – die Standorte findet man ebenso wie die Buchungsmöglichkeit online.

heinerbike.de

 

Sigo: E-Lastenrad-Sharing für alle

Wir haben schon im Sommer-P (Ausgabe #126) über Sigo berichtet, weil das Darmstädter Start-up seit dem Sommer zwei (bis vier) E-Cargobikes für die Verteilung Eures geliebten Stadtkulturmagazins bereitstellt. Aber auch jede Privatperson kann den Service von Sigo nutzen: Ende Februar wurde die erste 24-Stunden-Verleihstation in Bessungen eingeweiht, weitere Sharing Points gibt es mittlerweile in der Lincoln-Siedlung, im Verlagsviertel und in Kranichstein. Buchen kann man die Sigo-Lastenräder per App: Runterladen, QR-Code am Rad einscannen und damit das Rad entriegeln. Reserviert werden kann ein geparktes Rad bis zu 30 Minuten im Voraus. Eine halbe Stunde Sigofahren kostet übrigens 1 Euro, pro Ausleihe werden außerdem 1,50 Euro pauschal berechnet. Aufgepasst: Wer bei der ersten Registrierung den Code „PStadtkultur5“ eingibt, spart die einmalige Anmeldegebühr (von 9,90 Euro) – und bekommt zudem ein 5-Euro-Sigo-Probierguthaben geschenkt!

 

sigo.green

Lieferrad-DA: Radlieferdienst für den Einzelhandel

Noch ganz neu und hoffentlich nicht vorübergehend ist der Lieferrad-Service, den Studierende der h_da und der Frankfurt University of Applied Sciences entwickelt haben. Wer am liebsten von zu Hause shoppt, aber trotzdem den lokalen Einzelhandel unterstützen will, kann frohlocken: Per Telefon oder Internet bei der Lieblingsbuchhandlung, der netten Boutique oder dem Blumenladen des Vertrauens bestellen und die heiße Ware (je nach Uhrzeit der Bestellung noch am selben Tag!) nach Hause geliefert bekommen, klingt das nicht super? Zwölf Einzelhändler*innen machen schon mit, damit es noch mehr werden, müssen wir alle unseren Lieblingsläden davon erzählen. Und das Ganze fleißig nutzen: Noch bis Ende des Jahres ist das Projekt in der Forschungsphase, und damit es den Lastenrad-Lieferservice auch darüber hinaus gibt, muss natürlich Bedarf angezeigt werden. Aber der ist klar da, oder?! Bei uns schon: In den nächsten Monaten werden auch einige P-Magazine von „LieferradDA“ in die Auslagestellen gekarrt!

lieferradda.de

 

Fördermittel fürs eigene Lastenrad

Es soll doch ein eigenes Lastenrad sein? Seit dem 31. Juli 2020 unterstützt das Land Hessen Privatpersonen, Vereine und Kleinunternehmen beim Kauf von E-Lastenrädern mit bis zu 1.000 Euro. Die Anschaffung von Cargobikes ohne Elektroantrieb wird mit 500 Euro gefördert, das jährliche Förderbudget beträgt 900.000 Euro.

klimaschutzplan-hessen.de/lastenrad

Außerdem gibt es für Unternehmen und Genossenschaften sowie Freiberufler*innen, Hochschulen, Krankenhäuser und Kommunen eine bundesweite Förderung von 30 Prozent des Kaufpreises (bis zu 2.500 Euro).

bafa.de