„Mir sin kaa gude Geschäftsmänner“ ist einer der charakteristischen Sätze, die Tom Rahn im Interview fallen lässt. Neben dem Inhalt zeigt dieser Ausspruch auch gleich, weshalb das von ihm und Peter Runcl betriebene Ladengeschäft „Feedback -Guitar & Amp Services“ so liebenswert ist. Man babbelt gern und Tom sowieso am liebsten auf hessisch.
Was vor Über 25 Jahren als Gitarrenladen begann, ist inzwischen eine Gitarren-Servicestelle. „Immer nur Gitarren billiger zu verkaufen als die anderen funktioniert nicht, da bleibt der Service auf der Strecke. Wir verkaufen eben Service und deshalb funktioniert das Feedback“, sagt Peter auf hochdeutsch über seinen Nebenberuf.
Hauptberuflich ist der studierte Musiker Musiklehrer, selbst spielen und Auftreten sieht er nur noch als Hobby. Gemeinsam ist den beiden die Philosophie, dass erst die Kombination aus der Gitarre, dem Verstärker und den Effektgeräten das eigentliche Instrument ergibt. Um das genauer zu erklären, zieht Peter den Vergleich zum Rennwagen: Michael Schumacher hatte schließlich auch einen speziell auf sich abgestimmten Boliden, warum sollten also Musiker keine auf sie abgestimmten Instrumente haben?
Ein wenig stolz sind die beiden schon auf ihre Tätigkeit, und so spricht Tom in breitester Mundart weiter: „Des Ziel is, damit Musigg zu mache. Es is wischdisch, dass mir beide Musigger sin, des is einfach e annere herangehensweis’, als wenn einer nur Handwergger is. Die Kombination aus Musigger un Teschniker gibt’s selte.“ Tom ist Diplomingenieur der Elektrotechnik und hat damals studiert, um die Wehwehchen seiner eigenen Verstärker zu reparieren. Nach einer Weile in Festanstellung in der Industrie hat er während einer der letzten Konjunkturflauten angefangen, nur noch Teilzeit zu arbeiten und nebenbei in Frankfurt Musikwissenschaften studiert. Inzwischen ist sein Hobby sein Beruf, und er arbeitet so etwas wie Vollzeit im „Feedback“.
Beide haben sich vor langer Zeit und natürlich über die Musik kennen gelernt. Nachdem Peter den Laden jahrelang an verschiedenen Orten in Darmstadt alleine geführt hat, haben sie 2005 zusammen die Räumlichkeiten am Steubenplatz Nummer 12 bezogen. Ein Schaufenster brauchen sie nicht mehr, und so freuen sie sich darüber, dass ihr mit Gitarren und Verstärkern zugestapelter Raum im Hinterhof bezahlbar und obendrein im Winter schön warm und im Sommer nicht zu heiß ist. Über ihre Kunden sagt Tom: „Es gibt schon e paar Leit, die e gewisse Prominenz hawwe. Awwer die sin aach ganz normal. Die, wo was druff hawwe, hawwe’s halt net nötisch, uff de Tische zu tanze.“